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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
46.1984, Heft 2.1984
Seite: 90
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1984-02/0092
Neben Ernst Schultz und Julius Wilhelm muß auch Friedrich Kuhn erwähnt werden,
der seit 1926 Kreisdenkmalspfleger für Ur- und Frühgeschichte war und die Funde unserer
Landschaft laufend im Museum veröffentlichte.

Während des Zweiten Weltkrieges und den folgenden Jahren französischer Besatzung
mußte das Museumsgut notdürftig in Sicherheit gebracht werden. Der Museumsbetrieb
wurde eingestellt.

Wenn durch die Wirren der letzten Kriegsjahre und der ersten Zeit der Besatzung
durch Ablieferung, Beschlagnahmung oder sonstigen Verlust an den Beständen des Museumsgutes
manches Unkontrollierbare abgeschrieben werden mußte, so zeigt doch ein
»Laisser passer« des schon 85jährigen Ernst Schultz von 1945, daß ihn solche Rückschläge
nicht entmutigen konnten, seine Sammeltätigkeit auch nach dem Krieg fortzusetzen
mit dem amtlichen Vermerk »Ramassage des articles pour le Musee de Loerrach«.

Eine erste Wiederauferstehung der Sammlungen bot die Wiederkehr des 100. Jahrestages
der Revolution 1848 mit einer großen Sonderausstellung in der Turnhalle des alten
Hebelgymnasiums unter der Schirmherrschaft der Besatzungsmacht. Lehrer Reinhold
Weber ging dem nun schon hochbetagten Kustos nach Möglichkeit zur Hand, um die
ausgelagerten Bestände wieder zusammenzutragen und im Blick auf eine neue Präsentation
zu sichten.

1951 - als Schultz 90 Jahre geworden war und seine Tätigkeit im Museum endgültig
niederlegte - berief Oberbürgermeister A. Braye Professor Alfred Holler als neuen Leiter
des Museums. Zunächst galt es, das Museumsgebäude, das über 10 Jahre sich selbst
überlassen war und sogar noch Spuren einstiger Granateinschläge aufwies, gründlich zu
überholen und die Räume auch einer neueren Auffassung von Museumsausstellungen
gemäß herzurichten. Unter der tätigen Mithilfe des Museumsvereins - vorab Frau Dr.
Annemarie Heimann und Denkmalpfleger Julius Wilhelm - wurde unter der Vielzahl
der Objekte eine erlesene Auswahl getroffen, aus der sich 3 Hauptthemen der neuen
Ausstellung herauskristallisierten: Religiöse Kunst - Malerei - Volkskunde.

Am 11. Juli 1953 konnte Oberbürgermeister Arend Braye das neu eingerichtete Museum
wieder der Öffentlichkeit vorführen. Der geschmackvolle Neuaufbau und die Beschränkung
auf das Wesentliche in den inzwischen viel zu engen Räumen fanden allgemeine
Anerkennung. Leider mußte vieles in den Magazinen (Keller und Speicher) und in
Mappen und Kisten verborgen bleiben. Aber man war froh, wieder eine Stätte der Pflege
heimatlicher Kunst, Kultur und Geschichte zu besitzen; denn nach der Uberwindung
der schlimmsten Folgen des Krieges regte sich auch wieder das Interesse an dem, was aus
dem großen Scherbenhaufen von 1945 übrig geblieben war.

Neben Professor Holler war es nun auch Dr. Karl Friedrich Rieber, der als Kulturreferent
der Stadt sich um die Erweiterung des Kunstbesitzes im Heimatmuseum bemühte.
Letzterem verdanken wir besonders die Sammlung August Babberger und auch den
Hinweis auf die Notwendigkeit, das Werk Max Laeugers in das Museum einzubeziehen.

Nach einem glücklichen Start wollte aber die große Begeisterung bei der Bevölkerung
für das Museum nicht so recht einsetzen. Dies lag nicht nur an gelegentlichen Ausfällen
durch Krankheit der Verantwortlichen im Museum. Bescheidene Eintrittsgelder, auf einem
Konto der Sparkasse mühsam gesammelt, waren die einzige finanzielle Unterstützung
dieser Sammlungen, deren tatsächlicher Wert kaum jemand bewußt war. Damit
war weder ein Ausstellungskonzept noch eine attraktive Öffentlichkeitsarbeit im Museum
möglich. Schließlich wurde Professor Holler 1959 schwer krank und konnte seinen
Dienst im Museum nicht mehr wahrnehmen.

Ära Hugenschmidt

Nach dem überraschenden Tod von Oberbürgermeister Braye trat Egon Hugenschmidt
an seine Stelle. Ein breit gefächertes kulturelles Angebot in der Stadt lag ihm be-

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