http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1984-02/0098
Der überregionalen Bedeutung der Landesgartenschau 1983 für Lörrach entsprach
auch die gleichzeitig im Museum gezeigte Ausstellung »Künstler des 20. Jahrhunderts
arbeiten in Porzellan« mit Meistern aus der ganzen Bundesrepublik, eine Leihgabe der
Porzellanfabrik Goebel, Rödental.
Als Beitrag zu den festlichen Veranstaltungen anläßlich der 300. Wiederkehr der
Stadtrechtsverleihung, an der das Museum auf eine 100jährige Sammeltätigkeit zurückblicken
konnte, wurden zwei neue ständige Ausstellungen eingerichtet: »Ur- und Frühgeschichte
des Kreises Lörrach »mit Unterstützung des Denkmalamtes für Bodendenkmalpflege
Freiburg, des Landesmuseums Karlsruhe, des Instituts für Ur- und Frühgeschichte
Basel und des Römermuseums Äugst.
Wertvolle Unterstützung gab auch das Schiller-Nationalmuseum und Literaturarchiv
Marbach bei der ersten Ausstellung »Hebel und seine Zeit«, die zum Thema Hebel mit
immer neuen Varianten fortgesetzt werden soll. Varianten und immer neue Ideen zeigt
aber auch Paul Herbster in seinem Reich der Mineralien, wo durch anschauliche Modelle
der historische Bergbau des Schwarzwaldes verständlich wird, aber auch ausgesuchte
Beispiele der färben- und formenprächtigen Geheimnisse unserer Berge den Liebhaber
erfreuen.
Eine Möglichkeit der Selbstdarstellung bot das Museum am Burghof auch bei wichtigen
Jubiläen wie »225 Jahre KBC«, »100 Jahre Suchard«, »100 Jahre Obermarkgräfler
Sängerbund«, »125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Lörrach«.
Alle diese Ausstellungen - von fachkundigen Interpreten in unregelmäßigen Führungen
vorgestellt und erläutert - fanden auch außerhalb Lörrachs ein so lebhaftes Interesse,
daß sich das Museum am Burghof seit 1978 laufend auch als Leihgeber an zahlreichen
Ausstellungen im Land beteiligt (Baden-Baden, Karlsruhe, Bruchsal, Stuttgart, Mannheim
, Eichtersheim, Marbach, Freiburg, Bonn, Schwetzingen, u. a.).
Nicht nur der örtlichen Presse verdankt das Museum am Burghof Lörrach eine immer
größere Publizität. Auch die regionalen Blätter in Basel und St. Louis greifen immer wieder
die überörtliche Bedeutung einzelner Ausstellungen auf, und selbst die Frankfurter
Zeitung hat inzwischen das Haus für würdig befunden, in die Reihe der Betrachtung
deutscher Museen aufzunehmen. Im jährlich erscheinenden internationalen Ausstellungsprogramm
des Deutschen Museumsbundes hat das Museum am Burghof bereits
seinen festen Platz, ebenso im Deutschen Museumsführer und in »Museen in Baden-
Württemberg«. Rundfunk und Fernsehen haben sich diesen Publikationen bei gegebenem
Anlaß längst angeschlossen.
Einen Höhepunkt stellte 1981 die Präsentation des Museums am Burghof im Rahmen
der 35 beteiligten europäischen Museen beim Wettbewerb des Europarates in Stockholm
dar.
Seine Anerkennung fand das Museum aber auch in der Mitgliedschaft des Beirats im
Vorstand des Museumsverbandes Baden-Württemberg und im Comite tripartite, einer
Interessenvereinigung der Museen der Regio.
Sehr gefragt sind auch immer wieder Publikationen zu den einzelnen Ausstellungen,
so daß ein Katalog mit den verschiedenen Sammelbereichen des Museums - auch im
Hinblick auf zahlreiche Neuzugänge - dringend erforderlich war. Die Ausstelllung J. P.
Hebel wird von einer Sonderausgabe des Marbacher Magazins »Den Blick zum Belchen
gewendet - Johann Peter Hebel im Markgräflerland« begleitet. Ein eigener Führer ist
auch zur Abteilung »Ur- und Frühgeschichte« entstanden. Die Darstellung weiterer
Teilbereiche ist in Arbeit.
Letztes großes überregionales Ereignis war die Ausstellung der Badischen Landesbibliothek
Karlsruhe »Kalender im Wandel der Zeit« mit seltenen Kostbarkeiten der
Buchmalerei bis ins 8. Jahrhundert, wie sie bis dahin in Lörrach noch nicht gezeigt wurden
.
Wie sehr die auch im Museumshof durch Wirtshausschilder, Ofenplatten, Weintrotten
, Grenzsteine, 2 Alemannengräber, die Haltinger Glocke, eine Bronzeskulptur von
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