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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
46.1984, Heft 2.1984
Seite: 186
(PDF, 33 MB)
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Zweimal Badisches

Helmut Bender: »Badisches. Ein landesgeschichtliches Mosaik*. Bad. Reihe Bd. 11. Waldkircher
Verlag, 1983. 214 Seiten. 18 Abbildungen. Gebunden DM 28-

Helmut Benders Anthologie BADISCHES bietet vielfältige Themen aus dem Gesamtbadischen,
vorwiegend des 19. Jahrhunderts, mit geschichtlichen, kultur- und literarhistorischen Beiträgen.
Hier ein Blick ins Inhaltsverzeichnis. Da gibt es etwa. Kriminalistisches: »Der Rastatter Gesandtenmord
in der Darstellung von Karl Mendelssohn-Bartholdy (1896)« aus dem Jahr 1797; oder »Kaspar
Hauser — ein politisches Rätsel und ein menschliches Problem«. Pädagogisches: Aus Ignatz De-
meters Handbuch für angehende Schullehrer« oder »Franz Xaver Lender als Prälat, Pädagoge, Politiker
«. Es gibt Soziales: »Johann Georg Schlossers Emmendinger Fabrikschule« oder »Die Rum-
fordschen Suppen im Badischen in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts.« Es gibt Literarisches, da begegnet
man Ludwig Auerbach und Heinrich Hansjakob. Dann ist auf 11 Seiten an eine 96 Seiten
umfassende Lyrik-Anthologie aus der Jahrhundertwende erinnert; auch aus den »Briefen aus der
Residenz« des einfallsreich-hintergründigen »Euschtachius Dintenmüller« alias Oberstadtinspektor
Fritz Mayer aus Karlsruhe wird zitiert, der sich be- und anzüglich mit der Politik in seiner Umgebung
befaßt. Das alles ist nur ein kleiner Blick auf eine höchst unterhaltsame, von zeitgenössischen
Abbildungen noch belebte und immer auch sehr informative Anthologie.

Carl Schurz: »Flucht aus der Festung Rastatt. Erinnerungen an die Badische Revolution mit einer
Einführung von Helmut Bender.« Bad. Reihe Bd. 12. 112 S. 6 Abb. Gebunden DM 18,-

Man weiß, daß der Revolutionär Carl Schurz nach Amerika hat fliehen können, wo er Senator
und Staatssekretär des Innern geworden ist. Wie es aber dazu kam, weiß man meistens nicht sehr
genau. Helmut Bender, der einführt in das Leben und Wirken von Carl Schurz (1829 - 1906), weist
darauf hin, daß, gemessen an den gesamten (1906 in Berlin erschienenen) »Lebenserinnerungen« des
Vielbegabten, seine Beteiligung an der Badischen Revolution in gewisser Weise nur Episode und
Vorspiel war. »Andererseits gibt sich das von Schurz Erstrebte und Erlebte derart symptomatisch
und spannungsgeladen, daß es sich verlohnt, dies Geschehen einmal in einem eigens inszenierten
Bändchen darzustellen.« Das ist nun geschehen, und die »Flucht aus der Festung Rastatt«, auch die
tapfere Befreiung des Freundes und Mitstreiters, des Theologen und Professors der Kunstgeschichte
Gottfried Kinkel aus der Haft im Gefängnis Spandau ergänzt sinnvoll das Mosaik zur Geschichte
der Badischen Revolution. Bender geht auch auf die Baugeschichte der Festung Rastatt und ihrer
Kasematten ein (Grundsteinlegung 1844) und ruft dadurch noch viel badische und europäische Geschichte
in Erinnerung. Zu den zeitgenössischen Abbildungen gehört ein Plan der Festung, so daß
man sich den Alptraum dieser Flucht gut vorzustellen vermag. Ein Band also, der vorzüglich in die
»Badische Reihe« des Verlages paßt. Ingeborg Hecht

Alfons Kind: »Bad Krozingen-Biengen - Chronik eines Dorfes*. 89 Seiten mit Illustrationen. 1983.
(Gegen eine Schutzgebühr von DM 4,- zu erhalten bei der Ortsverwaltung Biengen).

BIENGEN - Geschichte eines Dorfes

Die Geschichte des hübschen alten Dorfes Biengen (um 770 nachweisbar), heute ländlicher Ortsteil
von Bad Krozingen, dazu Wohn- und Gewerbegebiet, hat der Heimatforscher Alfons Kind
jetzt in einem kleinen Band vorgelegt. Es wird die Siedlungsgeschichte erzählt, auch die der Kirche
St. Leodegar (vermutlich eine Gründung der Murbacher Mönche); die der Ortsherren. Es wird unter
vielem anderen berichtet von den Lebensadern des Dorfes: Landwirtschaft, Weinbau, Mühlen;
vom vielfältigen Handwerk, etwa von der Ziegelhütte, wo man »Geld aus Dreck« macht, oder auch
vom Bierbrauen. Wie man es von dem Autor gewöhnt ist, kommt auch allerlei Kurioses zutage: etwa
die Geschichte einer »Sonderkultur«; da hat man auf dem lockeren humosen Biengener Boden
Zichorie angebaut, den »Biengener Kaffee«, konsumiert in »betrübten armseligen Zeiten«. Vom
Brauchtum ist die Rede, Originale werden geschildert, allerei Sagen, Geschichten und Anekdoten
erzählt. Alles in allem: auf kleinem Raum ist viel Wissenswertes dargeboten, das Alfons Kind der
Vergessenheit entrissen und so der Geschichte unseres Landes einen wichtigen Mosaikstein hinzugefügt
hat, »mit Respekt und humorvoller Zuneigung«, wie der Herausgeber, Bürgermeister Dr.
Fuchs, in seinem Vorwort sagt. Ingeborg Hecht

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