http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-01/0056
1. Horn. An ihm wird »d'Diegsle«, die Deichsel befestigt.
2. Woognagel, der Eisenstift, an dem die Waage, »d'Woog«, eingehängt wird. An dieser
sind zu beiden Seiten »d'Woogschit« angebracht, die Ortscheid zur Befestigung der Geschirrstränge
. Die Waage wird im Hochdeutschen auch Bracke genannt.
3. Renkschit, am Vorderwagen, welches das Bewegen der Deichsel und damit das »Renke
«, das Lenken des Wagens, ermöglicht.
4. Mechanikchlötz, dicke Holzklötze, die mit Hilfe der Mechanik, der Bremskurbel,
zum Bremsen des Wagens dienen.
5. Lerne, die hölzernen Stützen für die Leitern des Wagens.
6. Winde, das Rundholz zum Aufwinden des Seils, das am Ende des Wisbaums, der Stange
auf dem Heu- oder Fruchtwagen, befestigt wird. Dieses Windeholz besitzt Einschnitte
, in welche die Winde-Brittli, die Winden Brettle, gesteckt werden. Durch ihr Niederziehen
wird die Winde bewegt und der Wisbaum festgezurrt. - Eine solche Winde ist
auch am hinteren Ende des Wagens angebracht.
7. Schwibe. Ein ovales Holz, das zwischen den Rädern quer am Wagen angebracht ist.
Diese Schwibe trägt die beiden Leitern des Wagens.
8. Leiter eb dum. Leiterbäume befinden sich auf beiden Seiten des Wagens, in ihnen stekken
die
9. Schwinge. Sie bilden sozusagen die Sprossen an den Leitern des Wagens.
10. Nabe. Radnabe, sprachlich von dem Körperteil »Nabel« abgeleitet.
11. Lun. Radachsensplint, Radnagel.
12. Achse mit Achsenstock
13. Schwibe, wie Nr. 7
14. Landwid, die Stange, die Vorder- und Hinterwagen verbindet.
15. Grätte. Die Gabelung am hinteren Achsenstock des Wagens. Erinnert an die Grätsche
beim Turnen, wobei die Beine seitwärts gespreizt werden. Am Pflug werden die beiden
Führungsarme ebenfalls Grätte genannt. In Vögisheim wird der Pflugteil, über den
die Zügel laufen, »Grättli« genannt.
16. Jöchli. Dieses leicht gebogene Holz verbindet die oberen Leiterbäume des Leiterwagens
.
Auf dem Leiterwagen werden besonders Heu, öhmd, Frucht (Getreide) und Brennholz
(Scheitholz, Wellen und »Schlagrum«, das nach einem Holzeinschlag herumliegende
Astholz, das versteigert wird, auch Holz von Durchforstungen) transportiert.
Die »Chettene« (Nr. 17) Ketten am Wagen dienen zu mancherlei Zwecken, u. a. zum
»Brieche«, zum Festwinden, Befestigen des zu transportierenden Gegenstandes. Dabei
hilft der »Briechbengel« (aus Holz der Hagenbuche) zum Spannen der Kette.
Literatur
Hubert Baum: »Alemannisches Taschenwörterbuch für Baden«. Verlag Karl Schillinger, Freiburg
1972.
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