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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 2.1985
Seite: 7
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0009
»Die Zahl der Gabholzberechtigten wurde durch Gemeinderatsbeschluß wieder mit
76 Losen geschlossen. Uber die Gabholzberechtigung besteht eigentlich keine feste
Norm, außer, daß das Holz im Hochwald an Wegen gegen Marzell als Gabholz abgegeben
wird, während das Holz aus dem Eichwald in der Nähe des Orts, soweit es Stammholz
gibt, verkauft wird, während das Scheitholz, welches sich daraus ergibt, zu Kompetenz
-Holz für Pfarrer und Lehrer verwendet wird. Die Gemeinde besitzt noch etwa 800
Stück Eichen in ihrem Eichwald, womit sie noch für etwa 40 Jahre bei gehöriger Aufsicht
das Kompetenz-Holz entnehmen kann, worauf dann auf das jüngere Holz gegriffen
werden kann. Das Holz im Hochwald wurde erst im September ausgezeichnet, so daß es
jetzt bei dem eingetretenen frühen Winter kaum möglich sein wird, dasselbe vollständig
aufzubereiten, wodurch der gleiche Mißstand wie im vorigen Winter entsteht, daß die
Gabholzberechtigten kein Brennholz besitzen.«

»Die öffentlichen Arbeiten werden größtenteils in der Fröhnd (Fron) besorgt. Man hat
die Einrichtung getroffen, daß die Frohnden nach dem Vermögen geleistet werden müssen
, so daß wenn jemand bei einem Vermögen von 100 Gulden eine Fuhre leisten muß, er
bei einem Vermögen von 1000 Gulden zehn Fuhren leisten muß. - Es ist ein eigener
Frohndmeister aufgestellt«.

Das Gemeindevermögen

»Nach der Rechnung vom Jahr 1856 beträgt das Vermögen der Gemeinde aus:
Liegenschaften = Gebäuden 800 Gulden

Äckern 2600 Gulden 39 Kreuzer

Wiesen 541 Gulden

Baumpflanzung 48 Gulden 35 Kreuzer

Waldungen 13 825 Gulden 50 Kreuzer

Sandgruben 70 Gulden 50 Kreuzer

»Die Gemeinde treibt vorzugsweise Landwirtschaft. Auch wird ein ziemlich guter
Wein gezogen. - Der Viehstand ist im Zunehmen. Man hat gegenwärtig 33 Ochsen, 69
Kühe, 16 Kälber, 77 Schweine, 126 Schafe und 2 Ziegen. Hiernach hat insbesondere die
Schweinezucht gegen früher zugenommen. Für das Faselvieh (Zuchtvieh der Gemeinde,
Farren, Eber), das gegenwärtig in recht gutem Stand ist, gibt die Gemeinde 56 Gulden,
und außerdem hat der Pächter eine Matte und einen Acker zu nutzen. Die Schafe werden
zur Weide auf die Gemarkung ausgetrieben. — Dagegen fehlt ein Schweinehirt, dessen
Anstellung zur Hebung der Schweinezucht sehr zweckmäßig wäre, wenn auch aus der
Gemeindekasse etwas beigetragen werden müßte. Der Faselviehpächter muß auch einen
Eber halten, derselbe ist ebenfalls in gutem Stand.«

»Es wird von der Gemeinde eine Obstbauschule gehalten. Zur Erteilung von Unterricht
ist aber niemand angestellt.«

»Der Polizeidiener, der seinen Dienst gehörig besorgt, ist uniformiert; Gehalt 100
Gulden. Ein ständiger Nachtwächter hat mit dem Polizeidiener die Nachtwache zu besorgen
; Gehalt 50 Gulden.«

»Es sind zwei Realwirtschaftsrechte hier, das »zur Krone« von Bürgermeister Grena-
cher und das zum »Ochsen« vom Win Hornung. Das erstere Winshaus ist sehr gut, gegen
den Besitzer des Zweiten ist die Zwangsversteigerung in Gang.«

Der Feldhüter führt ein Dienstbüchlein

»Der Feldhüter, der zugleich den Maulwurffang zu besorgen hat, hat ein Gehalt von
100 Gulden; er führt ein Dienstbüchlein. Seine Dienstführung ist befriedigend. - Die

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