http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0010
Feuerschau ist vorgenommen. Auch die erforderlichen Anordnungen sind deshalb getroffen
. Die Spritze wurde dabei probiert und für gut befunden. Die vorgeschriebenen
Löschrequisiten sind vorhanden, die Mannschaft ist eingeteilt, die Feuerreiter sind aufgestellt
.«
»Bei dem Wachthaus ist ein kleines Gebäude angebaut, welches als Armenhaus benutzt
wird. Dasselbe ist bewohnt von einem gewissen Nussbaumer, einem noch jungen
Mann und sechs kleinen Kindern, einem alten kranken Mann namens H. Schumacher
und einer leichtsinnigen jungen Weibsperson namens Louise Graf mit einem unehelichen
Kind. Dieses Armenhaus sollte reinlicher gehalten sein und gehört ausgeweiselt. -
Der Waisenrichter erklärt, daß die Pflegerechnungen gestellt seien.«
»Neben der Wachtstube befindet sich noch ein anderes kleines Gebäude, in welchem
Registraturgewölbe und ein Gefängnis angebracht ist. Das erstere ist aber feucht, so daß
nur ältere Papiere daselbst aufbewahrt werden. Das Gefängnis ist schmutzig und nicht
heizbar.«
»Die drei Brunnen, welche die Gemeinde unterhält, sind in Stand. Im allgemeinen ist
die Gemeindeverwaltung zu loben, obwohl der Bürgermeister durch Wirts- und landwirtschaftliche
Geschäfte von der Besorgung seines Dienstes sich vielfach abhalten läßt.«
Die Einwohner sind ziemlich wohlhabend
Im November 1857 kommt abermals C. Winter, seit 1856 Oberamtmann, zur Ortsverwaltungsprüfung
nach Vögisheim. Seinem Bericht ist u. a. zu entnehmen:
»Die öffentlichen Arbeiten werden seit dem vorigen Jahr versteigert und nicht mehr in
der Fröhnd besorgt. Dieses Verfahren ist auch für die Gemeinde entschieden vorteilhafter
, da die Umlagen nicht hoch sind und die Einwohner ziemlich wohlhabend.«
»Gegen den Betrieb der beiden Realgastwirtschaften »Krone« und »Ochsen« ist nichts
einzuwenden. Die letztere ist in den Besitz eines neuen Wirts übergegangen, der zum
Betrieb die polizeiliche Genehmigung erhielt. Zwei Schneider, die im letzten Jahr ohne
Meisterrecht selbständig gearbeitet hauen, wurden zur Ablegung des Meisterstücks genötigt
. Ein Bäcker ist im Ort nicht ansässig, dagegen ein Metzger, der aber sein Geschäft
nur in geringem Umfang betreibt. - Die Mühle ist in Stand, nur häufig an Wassermangel
leidend. Die beiden Küfer von hier beschweren sich, daß keine Sinnanstalt (Sinnen = eichen
) für Flüssigkeitsmaß vorhanden sei, wodurch sich viele Unannehmlichkeiten ergeben
. Der Gemeinderat erkennt dieses an; scheut aber die Kosten. Ein Platz wäre bei dem
Gemeindebrunnen am Weg nach Zizingen vorhanden, nur wird bezweifelt, ob das Wasser
bis zu der erforderlichen Höhe gespannt werden könnte. Es muß ein Kosten Voranschlag
über diesen Gegenstand erhoben werden.«
»Die Vicinalstraße (Ortsverbindungsweg) gegen Müllheim und gegen Feldberg ist in
ordentlichem Zustand.«
Den Feuerreitern fehlen die Pferde
Großer Wohnungsmangel in der Gemeinde
In dem Bericht über die am 12. November 1861 vorgenommene Ortsverwaltungsprüfung
wird u. a. erwähnt: »An Wohnraum ist in der Gemeinde großer Mangel.«
Das angekaufte Haus (für ein Rathaus) steht seitwärts von der Straße und hat einen etwas
ungeschickten Zugang, während die dazugehörige Scheuer wohl ohne große Kosten
S
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0010