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der Unterzeichner Meier: »Die Gemeinde Vögisheim ist übrigens klein, und nach meinem
Erachten sollte dieser Schuldienst immer ein Anfangs-Dienst bleiben.«
Der Schulmeister liefert Besen für die Schule
Auf Schulmeister Beidek folgt 1838 Lehrer Haug. Unter ihm hat nach einer Abschrift
aus der Gemeinderechnung 1839 und 1840 der jeweilige Schullehrer an Besoldung jährlich
aus der Gemeindekasse an Geld zu beziehen 23 Gulden 47 1/2 Kreuzer. Diesen Betrag
hat Lehrer Haug für das Jahr von Georgi 1839 bis 1840 erhalten. Ferner hat der
Schullehrer von der Gemeinde als Kompetenz 7,22 Sester Roggen zu fordern, welche
dem Lehrer Haug für das Jahr von Martini 1838 bis 1839 in Geld bezahlt wurden mit 8
Gulden. Außerdem hat er für »abgegebene Besen in die Schule« erhalten 1 Gulden 24
Kreuzer sowie für das Läuten und das Besorgen der Dorfuhr 4 Gulden 46 Kreuzer.
Nach dem Gesetz über die »Rechtsverhältnisse der Schullehrer und den Aufwand für
Volksschulen« vom August 1835 gehört die Schule zu Vögisheim in die erste der vom
Gesetz bestimmten Klassen, »und ist der Aufwand für dieselbe für einen Hauptlehrer
neben der freien Wohnung oder des Mietgeldes dafür mit jährlich 140 Gulden aufzubringen
«. Hiervon werden durch die vorhandenen Mittel gedeckt 5 Gulden 41 Kreuzer aus
38 Stück Mesnergarben Mischfrucht, 41 Gulden 7 Kreuzer aus 6 Sester Roggen und 60
Sester alt Maß von den Bürgern sowie vom anfallenden Stroh und durch den Beitrag des
Großherzoglichen Domänenärars in bar 51 Gulden, durch Beinutzungen von der Gemeinde
1 Klafter eichenes Holz zu 7 Gulden, 5/6 davon = 5 Gulden 50 Kreuzer, von 3
Viertel Ackerfeld 6 Gulden 57 Kreuzer, von 3 Ruthen Küchengarten 7 1/2 Kreuzer, von
einer Bürgergabe in Holz 4 Gulden, durch den üblichen Betrag an Almosen 1 Gulden 30
Kreuzer. »Folglich sind zur Ergänzung des Normalgehalts von der Gemeinde noch jährlich
23 Gulden 47 1/2 Kreuzer beizuschießen.«
Die Schule von Vögisheim war lange Zeit hindurch eine sogenannte Evangelische
Volksschule. In einer Mitteilung des Großherzoglichen Oberschulrates in Karlsruhe
vom 21. Juni 1869 ist erwähnt, daß Pfarrer Martini in Auggen zum Vorsitzenden der
Ortsschulräte der evangelischen Volksschulen in Auggen und Vögisheim auf die Dauer
von drei Jahren ernannt worden sei. Nach einer Statistik des Amtes Müllheim im Oberrheinkreis
gehören 1863 dem Schulvorstand in Vögisheim an: Langsdorff, Hunziger,
Hurst, Jeremias Hurst und der Lehrer Karl Lindenlauh. Zu dieser Zeit besuchen 80
schulpflichtige Kinder die Schule. Das Schulgeld beträgt für das Kind 1 1/2 Gulden, für
die 80 Kinder 120 Gulden.
Mit dem Schuldienst ist der Mesner- und Organistendienst verbunden. Die Einkommensbezüge
des Lehrers bestehen an Naturalien von der Gemeinde 722 Becher Korn
(neues badisches Maß) = 7 Gulden 30 Kreuzer per Malter = 5 Gulden 24 Kreuzer plus
Naturalien 73,48 Gulden als ständiges reines Einkommen. Dazu kommen 5,24 Gulden
für die Mesnerdienste. (Der Organistendienst ist im Mesnerdienst enthalten).
Güter der Schulstelle oder des Schulfonds sind: Garten 2 Viertel 77 Ruthen, 67 Fuß;
Äcker 2 Viertel 91 Ruthen; Geld vom Domänenärar 26,22 Gulden, Naturalien von der
Gemeinde Holz, hartes Eichen, 1 Klafter =11 Gulden; aus dem evangelischen Almosenfonds
Auggen 1,30 Gulden, Bürgerholz von der Gemeinde Wert 6 Gvlden. Der
staatsrechtliche Beitrag beträgt jährlich 100 Gulden 28 Kreuzer, dazu kommt die Dotation
an den Mesnerdienst mit 46,40 Gulden (gesetzlicher Anschlag) wirklicher Wert
79,12 Gulden nach den laufenden Preisen und das Einkommen des Schuldienstes
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