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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 2.1985
Seite: 43
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0045
wohl unschwer ein geeigneter Schulsaal einrichten, während dann der jetzige Schulsaal
durch Teilung in zwei Zimmer zur Vergrößerung der Lehrerwohnung verwendet werden
könnte.«

Im Juli 1893 berichtet das Bezirksamt dem Landeskommissär, daß ein Augenschein
unter Zuzug des Bezirksbauinspektors, des Bezirksarztes und des Bürgermeisters ergeben
habe, ein Umbau des an das Schulhaus anstoßenden Armenhauses in einen Schulsaal
werde als tunlich erachtet. Baumeister Hertel in Badenweiler wird mit der Aufstellung
der Pläne und eines Kostenvoranschlags beauftragt.

Endlich ergeht am 31. Juli 1894 vom Bezirksamt zu dem Baugesuch des Gemeinderats
in Vögisheim zum Neubau eines Schulhauses und Umbau der Lehrerwohnung im bestehenden
Schulhaus der Baubescheid. Im Mai desselben Jahres ist ein Schreiben des Ministeriums
der Justiz, des Kultus und Unterrichts an den Oberschulrat gerichtet worden,
das nicht mehr wie bisher üblich mit der Hand, sondern mit der Schreibmaschine geschrieben
ist.

Die Schülerzahl beträgt in den neunziger Jahren des 19. Jahrhunderts im Durchschnitt
63 bei einer Einwohnerzahl von 366.

Kostensteigerung schon vor 200 Jahren

In einem Rückblick auf die Geschichte des Schulhauses in Vögisheim sind noch die
folgenden Auszüge aus den Akten von Interesse. So hören wir schon in der Zeit vor 200
Jahren von einer Kostensteigerung. Das alte Hirtenhaus ist abgebrochen und an seiner
Stelle wird ein Schulhaus errichtet, zu dem, wie vorhergehend berichtet, 1766 der Markgraf
seine Zustimmung gegeben hat. Die Kosten für den inzwischen gefertigten Bau haben
, nach einem Schreiben der Vorgesetzten der Gemeinde Vögisheim an den Markgrafen
, datiert vom November 1768 unter Müllheim, den »Uberschlag von 1375,50 Gulden
um ein Gutes überstiegen, meistens durch die Teuerung der Materialien verursacht. Es
soll deshalb ein Kapital von 350,- Gulden Reichswährung aufgenommen werden. Die
Oberämter Rötteln und Badenweiler haben ein Verzeichnis der Kosten an den Markgrafen
einzusenden. Markgraf Carl Friedrich gibt die Erlaubnis zur Aufnahme eines Kredits
von 500,- Gulden. Zuvor hat der Markgraf bei seiner Genehmigung des Baues wohlweislich
die Bedingung daran geknüpft, daß die bauamtlichen Vorschriften genau einzuhalten
sind, alle »Zehrungen«, auch überflüssige Tagesgebühren und sonstige unnötige
Unkosten gänzlich vermieden« werden. Der Markgraf empfiehlt zu dem Bau einen Zimmermann
von Müllheim, »der von uns erst neuerlich angenommen und vorzüglich gezogen
hat«.

Zu dem ausgeführten Bau berichten die Akten unter anderem, daß ein Weißblechner,
Hans Jacob Schlumberger von Niederweiler, nach seiner Rechnung vom August 1768
auf dem Gemeinen Haus den Kübel (Giebel) mit gutem französischen Blech beschlagen
hat. Bereits im Dezember 1767 haben sich Baufehler an dem neuen Haus gezeigt, das von
den Maurermeistern Michel Leonhard von Auggen und Paul Lösch von Seefelden neu
errichtet worden ist. Es heißt in den Akten des Oberamts, daß dem »Haus der Einfall
drohe und auch noch andere Fehler an demselbigen befindlich seien«.

Schlechte Jahre

Aus der Ortsverwaltungsprüfung vom Jahr 1853 durch C. Winter vom Bezirksamt
Müllheim ist ersichtlich, daß der Lehrer sechs Klafter Holz für die Schulfeuerung, ein

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