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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
47.1985, Heft 2.1985
Seite: 153
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0155
Was die Kellnerin zu tun hat:

Am Morgen mit der Köchin aufstehen; in der Wirtstube und im Nebenzimmer die Läden
aufmachen und gleich außen anhängen, die Stube kehren und gleich abwaschen, den
Knechten den Tisch decken, den Kaffeetisch richten, dann das Nebenzimmer kehren
und abwaschen, nach diesem den Kaffee trinken, das eigene Bett machen, sich frisieren
und anziehen. Das Bier, die Pression (den Druck) aufmachen, die Lichtstöcke putzen,
das Neunetrinken richten, die Lampen in Ordnung machen. In der Wirtschaft das Besteck
, Salz- Pfeffer- und Senfgeschirr in Ordnung machen. Wenn es nötig ist wieder Gläser
schwenken.

Zum Mittagessen die Tische decken, den Hausgang wischen; die Schenke schön in
Ordnung halten. Die Stiege und die Simse vor dem Haus sauber halten, auch wegen den
Spinnweben gut nachschauen, wenn nötig die Fenster putzen unten und die im Saal.

Am Samstag die Schenke abwaschen, alle Gläser frisch schwenken, den Käsekasten
auswaschen, den Käse abwaschen und einsalzen.

Jeden Abend die Lichter richten, 4 Lichtstöcke und Kerzen darein tun, die Läden zumachen
und gleich alle anhängen an allen 6 Kreuzstöcken.

Wenn der Saal benutzt worden ist, muß er gleich wieder in Ordnung gebracht werden.

Dienstmagd, was zu tun ist

Um 5 Uhr aufstehen, Feuer in die Öfen machen und dazu Acht geben, die Schweine
füttern, beide Abtritt (Aborte) sauber halten, jeden Morgen danach sehen. Während die
Knechte morgenessen sollen ihre Betten gemacht werden, nach dem Kaffee sich frisieren
und das Bett machen, in der Küche mithelfen, aufwaschen und aufräumen. Wenn es nötig
ist, Kartoffeln kochen für die Schweine.

Brot backen.

Am Samstag werden die Kübel gefegt, beide Abtritt (Aborte) die Laube, der obere
Gang gefegt, die Stiege, von der Bühnentüre an, herunter gewaschen, der Hausgang
wird erst gefegt, auch unter der Woche, wenn es nötig ist.

Ich halte viel auf Reinlichkeit, pünktliche Besorgung aller aufgegebenen Geschäfte.

Gerne zu Hause bleiben.

Bedienung bei Tische

Bei größeren Mahlzeiten gehört es zu den Hauptbedingungen des Komforts für Gäste
und Gastgeber, daß die bei Tische aufwartende Bedienung von der Hausfrau zuvor gut
eingeschult und genau in allen ihren Pflichten unterrichtet worden ist, da Versehen und
Ungeschicklichkeiten von Seiten der Dienerschaft oft das Behagen und die gute Stimmung
der ganzen Gesellschaft zu stören vermögen. Die Aufwartung muß so gewandt
und geräuschlos als möglich vor sich gehen; die Schüsseln (Platten) werden stets mit einer
Serviette angefaßt und mit der linken Hand von der linken Seite dargeboten, während
die leeren Teller oder die gebrauchten Bestecke nach jedem Gericht mit der rechten
Hand von der rechten Seite weggenommen werden. Die zusammengehörenden Speisen,
wie Braten und Sauce, Gemüse nebst den dazu bestimmten Fleischbeilagen müssen unmittelbar
nacheinander von zwei verschiedenen Personen herumgereicht werden, damit
das eine nicht kalt wird, bevor man das andere erhält; sind alle Anwesenden versorgt, so

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