http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0183
zwischen ihm und dem Bollenberg am Südostrand der Vogesen festlegen, von dem aus
der Sonnenaufgang am ebenso typischen Imbolc-Fest - Maria Lichtmeß - zu sehen ist.
Daß die Druiden ihre hervorragenden astronomischen und meßtechnischen Kenntnisse
bis in historische Epochen hinein anzuwenden vermochten, zeigt sich an dem komplizierten
Zählwerk des dakischen Kalenderheiligtums von Sarmizegetusa in Rumänien,
das am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. offensichtlich unter ihrer Anleitung errichtet
worden war.
Eine visuelle Nachprüfung
Die Beobachtung des Sonnenuntergangs am 1. und am 7. November über die Visierlinie
vom Großen Belchen (Grand Ballon) zum Elsässer Belchen (Ballon d'Alsace) bzw.
zum Ballon de Servance erbrachte folgende Präzisierung:
Der erste Untergang erfolgte über der Mitte des Ballon de Servance (1212 m), der
nordwestlich unweit des Elsässer Belchens Hegt. Dies gibt zur Vermutung Anlaß, daß es
sich nicht um den ursprünglichen Ortungspunkt für das Samuin-Fest, sondern um eine
spätere Fixierung infolge der Ausbreitung des Julianischen Kalenders im galloromani-
schen Raum gehandelt hat.
Erst der Untergang am 7. November fand dann über dem Elsässer Belchen statt (auch
noch die folgenden beiden Tage), Daten, die den anfänglichen Zeitpunkt des keltischen
Kalenderfests belegen (siehe R. Müller).
181
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1985-02/0183