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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 32
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0034
Volck beschehen, doch der ergangenen Urthel sonsten in allen puncten und Artikeln
ganz unvergriffen und unschädlich; dieweil aber bemelte ab redt durch den Riecher be-
scheen, nit aufgericht und inmittler Zeit weitere Irrung ingerissen, derselben und andern
Ursachen halber beide partheyen sich zu gütlichen Tagen auff uns vereinbaret haben,
darauf wir von Anrüeffung wegen der partheyen auff heut dato beide Theil gehn Riehen
vertaget, Sie abermahlen ihres Anliegens und Beschwerdt angehört und nach langem ge-
suecht, herein (hierin ?) von beeden Theilen beschehen, So haben wir zuletzt an des Vil-
genannten, unsers Gned. HErrn von Basel Rathen erlangt, damit sie Vogt- Geschworene
u. ganze Gemeindt des Dorfs zue Riehen darum gewiesen und betracht, die alte
freindliche Nachbarschafft, so sie und ir Vordem jederzeit mit denen von Weyl gehabt,
und mit Hilf des Allmächtigen fürterhin haben sollen und wollen, und sie zue Waidgenossen
an denselben Enden des Auwegs, da dann der bemelt Spruch das verbeuttet, gütlich
und freindlich zue Ihnen aufgenommen, also daß Sie alle Ire Nachkommen und Inwohner
desselben Dorffs Weyl nun hinfürter und zu ewigen Zeiten von den Leuthen
und seinen, die jizt aufgericht und gesezt seindt von dem Hohrein herab bis in den Au-
weg der Wisen und nit darüber Ir Vieh wayden sollen zue allen Zeiten Inen ge(be-)liebt
und die Notthurfft das erheischet, thuen sollen und mögen.

Gleicherweiß die von Riehen, Ir Nachkommen und Inwohner des bemelten Dorffs
über die Wißen biß an die bemelten Stein auch wayden und fahren, wie dann der genannt
Spruch Inen das sonsten zuegibt, ohne Eintrag deren von Weyl und menniglichs; doch
so soll zu beeden Theilen kein Gefehrlichkeit des Waydgangs halb oder sonsten nie-
mandt, dem andern an seinen eigenen oder Zinßgüetern überfahren oder Schaaden zue-
fügen, so zue Widerwill oder Unfreindschafft dienen, geübt oder fürgenommen werden,
sondern sich Nachbar- und fründtlich miteinander halten, darzue die von Riehen jähr-
lichs einen Bannwart geben und sezen sollen und dann in seinen Eyd binden, denen von
Weyl Ire Güter und Reeben, so in denselben Zirck und Kreis gelegen, wie obstehet willig
zu verwahren und zu verhüeten und was Einungen darvon gefallen, Inn gemeltem Zirck
zwischen der Wisen und der Steinen die sollen geteilt werden.

Also daß die von Riehen zween Theil und die von Weyl den dritten Theil davon nem-
men und werden sollen; wie dann solches zwüschen Inen im Berg daselbs der Einung
halb gehalten wirdt. Ob aber jemand in den genanten Gütern Schaden beschehe und
durch den Bannwarth oder ander, ob der Bannwart seümig wäre in Zwing und Bann unseres
Gnedigen HErrn von Basel in demselbigen Zirck erfunden, sollen gehen Riehen geführt
und enthalten werden, biß solcher zuegefügter Schadt durch den Vogt und Ge-
schworne zue Riehen besichtiget und geschezt werden, waß dann also durch dieselben
dem Zuegefügten umb sein Schaden ... und Wandel zethundt erkannt wirdt, dabey zue
bleiben, dargegen gleicher Gestalt in Zwing und Bann unsers Gnedigen HErrn des Margraven
gehalten soll werden. Wo jeinander dem andern Schaaden zuefügte und erfinde,
sollen gehn Weyl geführt und solchen Schaaden durch Vogt und Geschworene daselbst
geschezt und gebraucht werden wir vorsteht. Alles Ohngef ehrte, doch unserm gnedigen
HErrn von Basel an allen seinen hohen und nidern Gerichten, HErlich- und Gerechtigkeiten
, auch allen andern Bueßen, Besserung und Freveln an denselben Enden, Inhalt
des Spruchs und sonst in all weg gantz unschädlich und unvergriffen. Das alles Beide
Theil, wie obsteht, gelobt haben, trewlich und ungefehrlich zu halten, und seindt diser
Spruch auf der Partheyen Begehren zwehn gleiche gemacht, und jedem Theil einer under
unsres Capitels Secret anhangenden Insigel dargeben ist uf Samstag vor St. Erhards des
Heyl. Bischofstag, in dem Jahr als man zahlt von Christi Unsers HErrn Geburth 1497.*

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