http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0211
Heimatmuseum
An die Ausrufung der Deutschen Republik auf der Schusterinsel Ende April 1848
erinnert ein kolorierter Stich. Eine Vitrine birgt ein Handschreiben von Otto von Bismarck
; ein Abguß eines keltischen Bronzehelmes zeigt uns, daß man vor fünfzig Jahren
die Funde noch nach Basel brachte, denn das Original ist im Historischen Museum in
Basel.
Im anschließenden kleinen Zimmer kann der Besucher die Präsenzbibliothek mit heimatkundlichem
Schrifttum (Chroniken, Zeitschriften etc.) benutzen.
In dem Raum des Heimatmuseums, über dessen Tür das Schild »Industrie und Handwerk
« prangt, ist bis jetzt nur die Industrie vertreten. Eine Fülle wohlsortierter Ausstellungsstücke
gibt dem Besucher einen umfassenden Uberblick über die Entwicklung der
heimischen Industrie. Der älteste Industriezweig ist die Textilindustrie. Ein Handdrucktisch
der Färberei und Appretur Schusterinsel zeigt instruktiv, wie man 1930 Stoffe bedruckte
. Eine kalligraphische Kostbarkeit sind zwei handgeschriebene »Cours de Theorie
«, von einem Betriebsangehörigen der ehemaligen Firma Robert Schwarzenbach, Weberei
-Zwirnerei-Wirkerei, angefertigt. Die Werkzeuge eines ehemaligen »Remonteurs«
lassen uns wehmütig an die Zeit zurückdenken, als die kleinen Schweizer Uhrenbetriebe
Uhren in Weil zusammenbauten.
Die Panton-Chairs, gestiftet von der Firma Vitra-Fehlbaum, laden den Besucher zum
Verweilen ein. Sie stehen außer im Heimatmuseum in Weil am Rhein nur noch im »Museum
of Modern Art« in New York.
Die Lonza-Werke, gegründet 1913, stellen Rohprodukte und Halbfertigfabrikate aus
ihren Werken vor, wie z. B. Korund, Siliziumkarbid, Kalkstickstoff und Jaspis, ebenso
die Lonza-Trinkhalme und die farbigen Ultraphan-Folien.
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