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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 249
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sten Weltkrieg mit 1 108 den zahlenmäßigen Höhepunkt. Zwischen 1950 und 1971 erfuhr
der Schweinebestand noch einmal eine leichte Steigerung. Auch er jedoch ging 1983
noch einmal deutlich zurück. Mit 1 269 Schweinen betrug die Zahl kaum wesentlich
mehr als die Hälfte von 1950. Die Konzentration auf weniger viehhaltende Betriebe
drückt sich hierin aus.

Die Zahl landwirtschaftlicher Betriebe lag 1895 bei 649. Nach dem Zweiten Weltkrieg
(1949) bestanden 339 Betriebe, 1983 waren es noch 97.

Der starke Rückgang machte sich natürlich in der Betriebsgrößenstruktur bemerkbar.
Deutlich mehr als die Hälfte aller Betriebe hatten 1895 unter 2 ha, fast alle weniger als
10 ha bewirtschaftet. 1925 war der Anteil der Kleinstbetriebe noch weiter angestiegen
und lag damals bei fast 80 %. Die Abnahme der Gesamtzahl landwirtschaftlicher Betriebe
bewirkte dann, daß der Anteil der Kleinstbetriebe allmählich zurückging und 1949 eine
rechnerische Durchschnittsgröße von fast 3 ha (gegen 2,3 ha/1895 und 1,4 ha/1925)
erreicht wurde.

Diese Tendenz hielt bis 1983 an. Die Durchschnittsgröße lag damals bei 6,7 ha. Dennoch
weist noch heute nahezu die Hälfte aller erfaßten Betriebe weniger als 2 ha LF aus.
Auf der anderen Seite wurden bei der Zählung 1983 im Gegensatz zu früheren Zeiten 25
Betriebe mit mehr als 10 ha LF ausgewiesen.

Den überwiegenden Teil der landwirtschaftlichen Betriebe machten zu diesem Zeitpunkt
die 56 Dauerkulturbetriebe aus, die 202 ha, vorwiegend Rebland und Obstanlagen
, auswiesen. Die Wichtigkeit der 8 Marktfruchtbetriebe (Anbau von Getreide, Hülsen
- und Ölfrüchten u. a.) läßt sich an den 175 ha LF ablesen. Nur die 11 landwirtschaftlichen
Gemischtbetriebe hatten mit 159 ha eine annähernd große Wirtschaftsfläche.

Uber die wirtschaftliche Bedeutung und Lebensfähigkeit mag die sozialökonomische
Betriebstypisierung Auskunft geben, wonach 1983 von den 72 Betrieben mit weniger als
20 ha LF noch 43 ein überwiegend außerbetriebliches Einkommen hatten.

Nach weitgehend erfolglosen Bemühungen um die Jahrhundertwende und danach
wurde die Arbeit der 1943 in Haltingen und Otlingen gegründeten Rebaufbaugenossenschaften
zum Vorläufer moderner Flurbereinigungsmaßnahmen, die planmäßig im Jahre
1950, u. a. wegen des Autobahnbaues, einsetzten. Seit diesem Jahr wurden in allen 4 ehemals
selbständigen Gemeinden insgesamt etwa 540 ha flurbereinigt, mehr als ein Viertel
der Stadtgemarkungen zusammen. Betroffen waren auf Weiler Gemarkung 40 ha,
hauptsächlich Rebland, auf Haltinger 171 ha, auf ötlinger 143 ha und auf Märkter Gemarkung
111 ha.

Im Stadtgebiet besteht lediglich ein Aussiedlerhof, der 1973 auf ötlinger Gemarkung
angelegt wurde und seinen Produktionsschwerpunkt auf Schweinezucht hat. Daneben
wird dort Obst- und Weinbau betrieben.

Die Bedeutung der Forsten im Stadtbereich ist nie allzu hoch zu veranschlagen gewesen
, weder von der Fläche, die bei einer Schwankungsbreite von ca. 180 bis 200 ha knapp
unter 10 % der 4 Gemarkungsflächen zusammen Hegt, noch von ihrem wirtschaftlichen
Wert her gesehen. Die Wälder von Weil (ca. 35 ha), Haltingen (ca. 109 ha), Otlingen (ca.
30 ha) und Markt (ca. 23 ha) bestehen vorwiegend aus Laubbäumen. Eichen, Buchen,
Hainbuchen und Haseln wurden stets unter den Beständen genannt. Daneben finden
sich Kiefern und Fichten. Änderungen in der Fläche von Staats- (ca. 41 ha), Stadt- (ca.
84 ha) und Privatwald (ca. 73 ha) gingen nur zum einen Teil auf größere Ausstockungen
zurück, wie z. B. beim Bahn- und später beim Autobahnbau, auch bei den verschiedenen
Flußbaumaßnahmen. Gerade der Wechsel von Erhebungskriterien spielt in dieser

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