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barte Schweiz, nach Holland und nach Finnland exportiert. 25 Mitarbeiter erwirtschafteten
im Geschäftsjahr 1985 2,2 Mio DM. Auf dem Gebiet der Klimatechnik arbeitet die
Lutema GmbH, die 1968 in Lörrach gegründet wurde und 1974 ihren Betrieb nach Haltingen
verlegte. 20 Mitarbeiter setzten mit der Herstellung klimatechnischer Anlagen im
Geschäftsjahr 1985 ca. 3 Mio DM um.
Während Otlingen bis heute keine eigene Industrie aufweist, hat Märkt um 1960 zwischen
der neuen Autobahn und dem Stauwehr ein Industriegelände ausgewiesen, das reges
Interesse weckte. Gleich zu Anfang verlegte die Wampfler GmbH ihren Betrieb von
Lörrach dorthin. Heute (1985 200 Mitarbeiter in Märkt) bildet sie das jüngste Glied in
der Reihe der größten Weiler Industriebetriebe. Im Produktionsbereich Energiezuführungssysteme
, Gummi- und Zellpuffer sowie Systeme für Arbeitsplatzgestaltung und
Materialzufluß hat diese Firma Weltgeltung erlangt. Das Unternehmen hat seit 1963
durch Ankauf und Neugründung Zweigwerke in Köln und Mannheim sowie im benachbarten
Efringen-Kirchen und in Irland errichtet und unterhält außerdem Beratungs- und
Vertriebsgesellschaften in mehreren europäischen Ländern, in den USA und in Australien
. Entsprechend hoch Hegt deshalb auch die Exportquote, die sich produktabhängig
zwischen 40 und 90 % bewegt. Insgesamt erzielte die Wampfler Gruppe im Geschäftsjahr
1985 einen Umsatz von 85 Mio DM; in Märkt alleine 35 Mio DM.
In unmittelbarer Nachbarschaft siedelte sich die Werner Kupferschmid & Co. an, eine
Papierveredelungsfabrik, die heute etwa 20 Mitarbeiter zählt. Weitere kleinere Betriebe
runden das Märkter Industriegebiet ab.
Handel und Dienstleistungen. - Dem industriellen Ausbau erst vorausgehend und ihn
dann begleitend, nahm die Bedeutung des Handels- und Dienstleistungsgewerbes von
der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts an stetig zu. Die Steigerung des Handelsaufkommens
hängt direkt mit dem Bahnbau zusammen. Sobald die Geleise Haltingen erreicht hatten,
begannen dort gleich mehrere Speditionen sich dem Weitertransport der Frachtgüter zu
widmen. Der größere Teil der im Handel und Verkehr Beschäftigten fiel 1895 selbstredend
auf die Bahnbediensteten. Die Zahl der in Handel und Verkehr Beschäftigten (=
Erwerbstätige am Arbeitsort insgesamt) lag 1970 im heutigen Stadtgebiet bei knapp
2500.
Beachtliche altüberkommene Märkte hatten die drei Reborte und das Fischerdorf
nicht aufzuweisen. Traditionell wurden Obst, Gemüse und Fisch auf Basler Märkten
verkauft. Erst 1934 übernahm auch die Leopoldshöhe einen Teil dieser Funktion. Von
den 1950er Jahren an fanden im April und September zwei Jahrmärkte zunächst in der
Gartenstadt und seit 1958 auf dem Messeplatz statt. Wochenmärkte gehen in Weil-Leo-
poldshöhe ebenfalls in die Zeit der allmählichen Stadtwerdung zurück. Sie fanden von
1926 an auf dem Marktplatz statt, wo sie nach der Unterbrechung der Kriegs- und Nachkriegsjahre
ab 1948 erneut abgehalten wurden. Der Markt wurde 1964 auf den sog. Tro-
caderoparkplatz (Ecke Hauptstraße/Schillerstraße) verlegt. Seit der Bebauung dieses
Gebietes findet er zweimal pro Woche auf dem Rathausplatz statt.
Der strukturelle Wandel, gekennzeichnet durch den Ubergang auf viele kleine Läden,
dann die Konzentration auf wenige Märkte mit großer Verkaufsfläche, hat sich auch in
Weil am Rhein und in Haltingen zugetragen. Derzeit (1986) weist Weil 10 Geschäfte
großer Lebensmittelketten und Haltingen 3 auf. Auch hier Hegt der Schwerpunkt im
Stadtteil Leopoldshöhe, wo sich das einzige Kaufhaus der Stadt, eine Filiale der Kaufring
GmbH & Co., befindet, die 1985 100 Beschäftigte hatte und21 Mio DM umsetzte. Eine
städtische Zusammenstellung vom September 1984 zählte 76 Großhandels-, 261 Einzelhandelsbetriebe
und 13 Handelsvermittlungen.
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