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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 256
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0258
wurden nach dem Zweiten Weltkrieg eröffnet. Den Anfang in dieser Reihe machte die
Volksbank Lörrach eG 1952, die zwischen 1964 und 1967 weitere drei Zweigstellen, darunter
eine in Haltingen, eröffnete. Die Großbanken - Deutsche, Dresdner und Commerzbank
- eröffneten 1960 bzw. die Commerzbank 1970 ihre Zweigstellen auf der Leopoldshöhe
bzw. in Weil-Ost.

Im Verlauf des 19. und 20. Jahrhunderts hat sich im heutigen Stadtbereich zu bereits
bestehenden, wie der Wuhrgenossenschaft Weil und der Krebsbachgenossenschaft Haltingen
, welche die Wässerung der Rheinauewiesen regelte, eine ganze Reihe von genossenschaftlichen
Vereinigungen gebildet, die vor allem in den Bereichen von Landwirtschaft
und Bauwesen tätig sind. Zu den wichtigsten gehört die Haltinger Winzergenossenschaft
, die heute 112 Mitglieder aus Haltingen, Weil am Rhein (=Alt-Weil) und Tüllingen
zählt. Die 1936 gegründete Genossenschaft hatte anfänglich den Keller der Hir-
schen-Scheune gepachtet. 1955, nachdem der Plan aufgegeben war, eine Bezirkskellerei
zu gründen, die alle Gemeinden südlich des Schliengener Berges zusammenfassen sollte,
baute die Winzergenossenschaft Haltingen ihr neues Kellergebäude. Die Rebfläche der
Genossenschaft umfaßt z. Zt. 45 ha; bebaut mit 55 % Gutedel, 21 % Müller-Thurgau,
14 % Spätburgunder Rotwein, 5 % Ruländer und 5 % sonstige Rebsorten.

Eng mit der Geschichte der Winzergenossenschaft verknüpft ist die der Rebenaufbau-
genossenschaft von 1943, die den Wiederaufbau der Haltinger Rebfluren koordinierte.

Die älteste und vielleicht bedeutendste Baugenossenschaft im Stadtbereich dürfte die
Gemeinnützige Baugenossenschaft Haltingen-Weil eG sein, deren Geschichte 1913 in
Basel einsetzt. Gründer waren vorwiegend Eisenbahner und auch Zollbeamte. Die ersten
Genossenschaftshäuser wurden bis 1915 in Haltingen links der Bahn errichtet; etwa
gleichzeitig entstanden die ersten Häuser der Weiler Gartenstadt.

1932 war der Wohnungsbestand in beiden Gemeinden bereits auf 296 angestiegen.
1985 zählte die Genossenschaft 1 725 Mitglieder, hat ein Geschäftsguthaben von 2,4 Mio
DM und betreut 614 Wohneinheiten. Nicht genossenschaftlich verfaßt sind die beiden
anderen großen Wohnungsbaugesellschaften in der Stadt: Die Städtische Wohnungsbau
GmbH, 1956 gegründet, hat heute 953 Wohnungen, darunter 143 Altenwohnungen.
Die Gemeinnützige Eisenbahn-Wohnungsbaugesellschaft mbH Karlsruhe, 1952 gegründet
, unterhält 1 570 Wohnungen in Weil am Rhein.

Der Fremden- oder besser Ausflugsverkehr hat im heutigen Weiler Stadtbereich die
für das südliche Markgräflerland typische Tradition: vor allem Weil, Haltingen und Otlingen
waren stets beliebte Ausflugsorte, besonders für Basler und Riehener. Mehrere
traditionsreiche Gaststätten finden sich noch heute: so Adler, Chläbi, Krone und
Schwanen in Alt-Weil, Zum Hirschen, Goldener Ochsen, Rebstock und Krone in Haltingen
, Ochsen in Otlingen und Krone in Märkt. Mit dem Anwachsen des Fernverkehrs,
begünstigt durch den Ausbau des Fernverkehrsstraßennetzes, kam als zweites Element
der Durchreiseverkehr hinzu. Ältestes Hotel, das in diesem Zusammenhang entstand,
ist das Hotel Leopoldshöhe, das 1936 beim Zollgebäude errichtet wurde. Das 1985 bei
der Autobahnausfahrt Weil am Rhein gebaute Atlas-Hotel mit 308 Betten erweitert seither
die Kapazität der Stadt nachhaltig.

Die kurze durchschnittliche Verweildauer von weniger als 1,5 Tagen läßt sich so erklären
. Auf der anderen Seite verfügt Weil am Rhein über ein beachtliches Angebot von Gästebetten
(1983: 420). Gastbetriebe mit Ubernachtungsmöglichkeiten gibt es im alten
Stadtbereich 8, in Haltingen 5 und einen in Otlingen, das entspricht 20 % der insgesamt
68 Betriebe des Gastgewerbes. Hier zeigt sich erwartungsgemäß wieder das Übergewicht
der ursprünglichen Stadt, die 54 Betriebe aufweist, gegenüber 10 in Haltingen und
je 2 in Otlingen und Märkt.

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