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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
48.1986, Heft 2.1986
Seite: 261
(PDF, 45 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0263
Uberraschenderweise ist damals die Zahl der Bediensteten in den beiden kleinen Gemeinden
Otlingen und Markt nicht erheblich geringer gewesen. Es gilt aber zu bedenken
, daß die Mehrzahl aller Funktionen nur nebenberuflich oder im Taglohn geschah.

Klagen über mangelhafte Registratur, die oft in der Wohnung von Bürgermeister oder
Ratschreiber oder im Ökonomiegebäude der Gemeinde untergebracht war, stellten bis
in die 1870er Jahre keine Seltenheit dar. Erst dem Bau bzw. Ausbau der Rathäuser folgte
hier die Besserung. Gemeindestube in Weil war bis 1879/80 das Gasthaus Zur Krone; die
Verwaltung war aber bereits 1845 ins alte Schulhaus am Lindenplatz umgezogen, wo sie
bis nach dem Ersten Weltkrieg verblieb. 1921 kaufte die Gemeinde das Gasthaus Zur
Sonne und baute es zum Rathaus um; Teile der Verwaltung arbeiteten aber weiterhin am
Lindenplatz. Doch durch das enorme Wachstum der Leopoldshöhe erwies sich das neue
Rathaus ab 1923 als weitaus zu klein. Die Stadt mühte sich zwar ständig um Ersatz und
hielt auf der Leopoldshöhe ein Gelände frei, der Geldmangel der 1930er Jahre, der Zweite
Weltkrieg und die Nachkriegsjahre aber ließen keinen Neubau zu. So wurden 1948
und 1956 beschlossene Entwürfe verworfen. Der Grundstein für das heutige Rathaus ist
1962 gelegt worden, zwei Jahre später wurde der Neubau eingeweiht, der heute mit Ausnahme
der Ortsverwaltungen in den drei eingemeindeten Dörfern die gesamte Weiler
Verwaltung beherbergt.

Klagen kennzeichnen auch die Situation in Haltingen bis zum Bau des Rathauses 1866,
das damals gleichzeitig Schule und Lehrerwohnung war. Zuvor hatten die Gemeindeversammlungen
im Rebstock stattgefunden, wo sich auch der Spritzenschopf mit Arrest
und Wachstube befand.

Das alte Märkter Rathaus bei der Kirche hatte anfangs der 1870er Jahre nicht einmal
ein Ratszimmer; die Gemeindeverwaltung wird als recht unordentlich geschildert, später
(1875) wird hinzugesetzt, daß es weniger am guten Willen als an den nötigen Mitteln
fehle. Die Gemeinde unterhielt damals auch ein eher baufälliges Spritzenhaus, ein Schul-
und ein Armenhaus. Dort war die Verwaltung zeitweise untergebracht. Das Rathaus
war klein und eng; um Raum für die Registratur zu erhalten, mußte der Ortsarrest verlegt
werden. 1903 schließlich wurde das Rathaus umgebaut, um auch Raum für das
Grundbuchamt zu schaffen. Das heutige Märkter Rathaus, Sitz der Ortsverwaltung, ist
nach der weitgehenden Zerstörung des Dorfes im Zweiten Weltkrieg 1958 neu errichtet
worden.

Auch in Otlingen wurde erst 1902 der Bau des neuen Rathauses beschlossen; entscheidend
hierfür war der drohende Verlust der Grundbuchführung und damit der Selbständigkeit
der Gemeinde. Die notwendigen Mittel für den Neubau wurden durch Waldverkauf
erlöst. Zuvor war die Verwaltung in einem Raum des Schulhauses untergebracht gewesen
.

Die heutige Verwaltung der Stadt Weil am Rhein (Stand: Juli 1986) besteht aus 44 Beamten
, darunter 2 Anwärter, 153 Angestellten, darunter 25 Musiklehrer, 12 Auszubildenden
und 126 Arbeitern, stets einschließlich Teilzeitbeschäftigten. Im gemeindlichen
Wirtschaftsunternehmen (=Wasserwerke) wurden 8 Beschäftigte gezählt. Sachlich gliedert
sich die Stadtverwaltung in die allgemeine Verwaltung, die vom Hauptamt, vom
Rechnungsprüfungsamt und - seit 1986 neu geschaffen - dem Kulturamt wahrgenommen
werden, die Finanzverwaltung (Stadtkämmerei), in Rechts-, Sicherheits- und Ordnungsverwaltung
und Grundbuchamt, zusammengefaßt im Amt für öffentliche Ordnung
, sowie Bauverwaltung, die sich in Hoch- und Tiefbauamt sowie Baurechtsamt teilt.
Die drei eingemeindeten Orte haben, in den Eingemeindungsverträgen verankert, eigene
Ortsverwaltungen mit ehrenamtlichen - in Haltingen zur Zeit noch ein hauptamtlicher -
Orts Vorstehern. An der Spitze der Verwaltung steht - seit Weil am Rhein zur Großen

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