http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1986-02/0266
Für die soziale Versorgung der Weiler Bevölkerung ist 1982 der Sozialring Weil am
Rhein gegründet worden. Er koordiniert die Bemühungen der lokalen Organisationen
von Caritasverband, Diakonischem Werk, des Deutschen Roten Kreuzes, der Arbeiterwohlfahrt
, der Kirchengemeinden beider Konfessionen und der Stadtverwaltung, die
darin vertreten sind. Für die Altenpflege wurde 1964 das Kreisaltersheim gebaut und
1981 durch einen Pflegetrakt mit 21 Betten erweitert.
Zwei der fünf Friedhöfe in Weil am Rhein befinden sich noch am ursprünglichen Platz
bei der Kirche: der alte Märkter und - ungeachtet mehrerer Erweiterungen im vergangenen
und in diesem Jahrhundert - der Haltinger. In Markt wurde 1972 der neue Friedhof
beim südöstlichen Ortsausgang angelegt. Der ötlinger Gottesacker lag ursprünglich parallel
zum Kirchenschiff und war recht eng. Noch im Jahr 1860 scheint er sich dort befunden
zu haben, wurde dann aber 1864 an seine heutige Stelle verlegt.
Auch der alte Weiler Friedhof war bis 1874 bei der Kirche gelegen. Da dann aber keine
Erweiterungen mehr möglich waren, beschloß der Gemeinderat die Verlegung zum
Nordausgang des Dorfes an den Haltinger Weg (heute: Weil weg). Der Friedhof wurde
inzwischen mehrfach vergrößert. Die erste Leichenhalle, 1931 gebaut, ist 1976 durch einen
Neubau ersetzt worden. Markt hatte bereits 1974 eine Abdankungshalle errichtet, in
Otlingen wurde sie 1977 von der Stadt Weil am Rhein gebaut.
Nach den Eingemeindungen der 1970er Jahre hat es auf dem Gebiet der Freiwilligen
Feuerwehren einen organisatorischen Einschnitt gegeben; 1975 wurden die Wehren aller
vier Orte zur Freiwilligen Feuerwehr Weil am Rhein zusammengeschlossen. Sie besteht
heute aus 164 Feuerwehrleuten und 19 Jungfeuerwehrleuten mit 6 Löschzügen in Weil-
Ost, Leopoldshöhe, Friedlingen, Otterbach, Otlingen und Markt sowie einer Abteilung
in Haltingen. Der Altersabteilung gehören 63 Mitglieder an. Die Tradition der ehemals
6 Wehren, (die 3 in Alt-Weil, Friedlingen, - jeweils 1912 gegründet - und der Leopoldshöhe
- 1921 entstanden - sind seit 1921 vereinigt) reicht zum Teil weit ins 19. Jh. zurück.
Die belegbar älteste Wehr war 1858 in Haltingen entstanden; vielleicht aber ist die
Märkter Wehr - dort wurde 1775 die erste Spritze angeschafft - noch etwas älter; organisatorisch
hat sie sich aber erst 1933 zusammengefunden, in den 1870er Jahren hatte aber
mit Gewißheit eine Wehr bestanden. Die Weiler Wehr formierte sich 1865, zwei Jahre
später folgten die ötlinger.
Kirche. - Die Kirchenorganisation im Stadtbereich dauerte nach dem tiefen Einschnitt
der Reformationszeit bis über das 19. Jh. hinaus unverändert fort: Weil, Haltingen und
Otlingen waren seither evangelische Pfarreien; Märkt blieb — auch nach 1838 — Filiale
von Eimeidingen. Nur das rasche Anwachsen der Bevölkerung erklärt die in unserem
Jahrhundert vorgenommenen Änderungen in Weil und Haltingen. Zunächst waren die
Katholiken von den Pfarreien Lörrach und Stetten aus betreut worden; Märkter Katholiken
gingen nach Istein in die Kirche. Mit der ersten katholischen Kirche St. Peter und
Paul entstand 1904/05 die Pfarrkuratie auf der Leopoldshöhe, die 1937 zur Pfarrei erhoben
wurde.
Um die gleiche Zeit ist auch die Haltinger Marienkirche und Pfarrei errichtet worden.
Dadurch änderte sich der Sprengel, zu dem neben Weil, Haltingen, Binzen, Eimeidingen
, Märkt und Otlingen gehört hatten; alle diese Orte kamen zur Marienpfarrei, wo sie
bis heute verblieben. Als dritte katholische Pfarrei entstand 1957 die Kuratie in Friedlingen
mit der dem Guten Hirten geweihten Kirche. Sie wurde 1964 zur Pfarrei erhoben.
Bereits 1937 wurde die West - heute Johannis-Pfarrei als zweite evangelische Pfarrei in
Weil am Rhein eingerichtet, die seither die Stadtteile Leopoldshöhe und Friedlingen umfaßte
. Ihr Zentrum hat sie seit 1956 in der Johanneskirche. Kurz darauf wurde Friedlingen
als Pfarrvikariat abgetrennt. Es bildet seit Ende 1957 eine eigene Kirchengemeinde.
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