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Tunneleingang Hasel
gekommen sei. Der schrille Pfiff der Lokomotive mahnte wiederholt daran. Es
mußte sein. Die Einen zogen, da das Wetter sich aufgehellt hatte, das Wiesenthal
hinauf und in die Berge hinein, die Andern kehrten in die Residenz zurück. Wehmütig
und den lieben Gästen die herzlichsten Glückwünsche mitgebend, sahen
wir sie scheiden. Obgleich den hiesigen Einwohnern die Möglichkeit nicht geboten
war, mit den Männern, denen das Volk sein Vertrauen geschenkt hat, und mit
deren Führung in nähere Berührung zu kommen, wie man es so sehr wünschte,
so wird dieser hohe Besuch doch allenthalben als eine ehrende Auszeichnung unserer
Vaterstadt betrachtet und in freundlicher Erinnerung behalten werden«.
Ferner ein Bericht vom 1. Juni 1890:
»Vorüber ist der große Tag, wo die Mitglieder unseres Ständehauses auf der
jüngsten heimatlichen Dampfstraße durch die Fluren von Wehra- und Wiesenthal
rollten und 3 400 Meter weit unter dem großartigsten Landschaftsbild, das
der Schwarzwald in seiner Gesamtheit vielleicht bietet, hindurcheilten. Verhallt
sind die Klänge der Musik, der Donner der Begrüßungsböller und auch der Knall
der sich öffnenden Sektflaschen beim leckern Mahle im altehrwürdigen Pflugsaal
und verlaufen ist die neugierige Menge, die darauf angewiesen war nur par di-
stance ihr Interesse zu bekunden an Schopfheims hohen Gästen. Daß es wohl
recht so und gut so gewesen ist, der Bürgerschaft keine Gelegenheit zu geben mit
den hohen Gästen in Berührung zu treten, so lange die Gesellschaft vereint war
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