http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0179
Walter Faller, Schopfheim
geh. 11.11.1909
fielen mir um den Hals und berichteten, vor Freude strahlend, über ihre gelungene Tat.
Kurz vorher hatte ich erfahren, daß die französischen Truppen, über die Scheideck kommend
, sich durch Wieslet und über den Maienberg in Richtung Hausen zubewegten. Es
war mir bekannt, daß im Raum Maulburg - Schopfheim - Fahrnau noch verschiedene
MG- und Flakstellungen durch die Wehrmacht besetzt waren. Es mußte daher unter allen
Umständen ein Widerstand gegen die einmarschierenden Franzosen verhindert werden
. Auch an eine etwaige Verfolgung der drei Tunnelretter war zu denken. Wir beschlossen
daher, mit dem Bahnbus den Franzosen entgegenzufahren und die noch in ihrer
Stellung verharrenden Wehrmachtsangehörigen zu warnen bzw. zur Flucht zu bewegen
. Zunächst befestigten wir am Bus ein weißes Leintuch und fuhren mit einigen Bürgern
aus Schopfheim, die wir im Bus mitgenommen hatten, nach Hausen. Dort wurden
wir von den Franzosen nicht gerade freundlich empfangen und von ihnen bis zum anderen
Morgen festgehalten. Wir kamen noch einmal mit dem Schrecken davon (zu allem
hin hatte einer meiner Arbeitskollegen leichtsinnigerweise noch eine Pistole in seiner
Hosentasche versteckt gehabt!). Weitere Kampfhandlungen bzw. Widerstand gegen die
Franzosen fanden nicht mehr statt. Für uns war der Krieg zu Ende«.
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