Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 1.1987
Seite: 190
(PDF, 35 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0192
Hermann Hesses »Alemannenbuch«
Mit 18 Holzschnitten. Herausgegeben und mit einem Nachwort von Volker Michels
176 Seiten, Pappband, DM 35,— (Waldkircher Verlag)

Hermann Hesses »Alemannenbuch« erscheint nach 7 Jahrzehnten wieder. Die Idee eines völkerverbindenden
Lesebuchs als Vorgänger des Europagedankens war 1919 ganz schön mutig und hat
auch heute nichts von Aktualität eingebüßt. Als ein Dokument von kulturhistorischer Bedeutung
und zeitloser Gültigkeit beschwört dieses Buch jenen alemannischen Geist, der mit der Pflege gemeinsamer
Tradition Grenzen aufheben will in unpolitischer und unkriegerischer Form. Der heimatverbundene
Weltbürger Hesse hat diesem Band seinen Stempel aufgedrückt. Es enthält neben
Beiträgen des Herausgebers, seinem erstaunlich aktuell gebliebenen »Alemannischen Bekenntnis«,
dem Erstdruck der berühmten Erzählung »Kinderseele« und der pseudonym unter dem Namen
Emil Sinclair veröffentlichten politischen Fabel »Der Europäer« Originalbeiträge alemannischer
Autorenkollegen wie Rene Schickele, Robert Walser, Otto Flake, Albert Steffen, Jakob Schaffner,
Ludwig Finckh, Carl Seelig und vielen anderen. Maler wie u. a. Ferdinand Hodler, Hans Thoma
und der erst kürzlich von Rolf Hochhuth in seiner überregionalen Bedeutung wiederentdeckte Richard
Ziegler haben Holzschnitte beigesteuert und das Buch zu einer begehrten bibliophilen Kostbarkeit
werden lassen.

In sein Nachwort konnte Volkert Michels, der Herausgeber der Briefe und nachgelassenen
Schriften Hermann Hesses, unbekanntes und bemerkenswertes Material zur Genese und Wirkung
dieses Buches einbeziehen.

Heinrich Lehmann

Peter-Michael Mihailescu und Matthias Michalke, Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg.

Stuttgart (Theiss) 1985. 271 S. mit 180 Abb.
Ganzleinen DM 89,—

Ob sie - gerade von der älteren Bevölkerung - wirklich schon alle vergessen sind, die zahlreichen
in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg aufgelassenen Bahnstrecken in Baden-Württemberg, ist
freilich eine andere Sache. Daß sie jedoch im vorliegenden, vorzüglich ausgestatteten Band nochmals
bedacht und detailliert werden, ist äußerst verdienstvoll, sowohl von den Autoren als vom
Verlag, der keine Mühe scheute, den Band mit zahlreichen Dokumenten, seien es alte Fotos oder
ältere Fahrplanauszüge u. ä., auszustatten.

Die im Vordervorsatz des Buches wiedergegebene Bahnkarte hat sämtliche jemals in unserem Raum
erbauten und inzwischen aufgegebenen bzw. stillgelegten Strecken rot eingezeichnet. Das macht sich
augenscheinlich und einigermaßen eklatant: ein Drittel der Gesamtstrecken macht's in etwa aus.

Unsere Subregion beachten wir mit besonderem Interesse. Hier handelt es sich einmal um die Kan-
dertalbahn sowie um die längst aufgegebene Bahn von Haltingen nach St. Ludwig einerseits - und andrerseits
etwa auch um die Schmalspurbahn Zell — Todtnau sowie um die Bahn Schopfheim — Wehr -
Säckingen. Die Linien Neustadt — Lenzkirch — Bonndorf sowie der Sonderfall der Wutachtalbahn
berühren uns freilich ebenfalls nicht nur in weiter Ferne.

Greifen wir das Beispiel der Kandertalbahn einmal kurz heraus! Wir finden das Kapitel im
Hauptabschnitt »Südbaden« (der gesamte Band wurde topographisch gegliedert: »Nordbaden /
Mittelbaden / Südbaden«, hernach folgt »Württemberg und Hohenzollern« mit entsprechenden
Einzelkapiteln). Zunächst finden sich in einem jeweiligen Vorspann exakte Angaben, etwa über die
Bahnlänge, über ihren Status (in unserm Fall »Nebenbahn«), dann über die Zahl der Geleise, über
eventuelle Steigungen, Kurvenradius, ggf. Brücken und Tunnels, sodann Eröffnungs- bzw. Baujahr
sowie Stillegungen (etwa in Raten betr. Streckenlänge bzw. Personen- und Güterverkehr). Es folgt
der eigentliche Beitrag, stets sachlich und für jedermann verständlich abgefaßt, sowohl Wirtschaftsgeschichtliches
als Soziologisches, auch Verkehrsgeographisches miteinbezogen. Gerade am Beispiel
der Bahnlinie Haltingen-Kandern erweist sich auch die Aktualität dieser Darstellungen, wenn
etwa vom Dammrutsch am 4. Juli 1983 die Rede ist: »Uber die frei in der Luft schwebenden Gleise
war kein Zugverkehr mehr möglich, und der zu diesem Zeitpunkt bereits kaum mehr nennenswerte

190


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-01/0192