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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 10
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0012
Der Minnesänger Walter von Klingen taucht noch ein zweites Mal als frommer
Schenker in den Maulburger Urkunden auf. Im Juni 1257 schenken er und sein Freund
und Lehensträger Heinrich von Eschenz mit seiner Familie dem Kloster Klingenthal in
Basel Güter mit einer Mühle und einen Teil des Waldes am Schynberg in der Markung
von Mulberc4'. Es ist wohl anzunehmen, dass die beiden Ritter damit ein Gelübde einlösten
. Kurz zuvor wurde der lebenslustige Minnesänger bei der Jagd auf dem Eschenzer
Berg auf wunderbare Weise vor dem Angriff eines wütenden Ebers gerettet-1. Walter
von Klingen ist 1284 in Basel gestorben.

Diese Schenkung - besonders die des Waldes - belästigte die Maulburger sehr. Oftmals
beschwerten sie sich beim Markgrafen, dass das Kloster zuviel Holz nehme.

1540 kaufte die Stadt Basel dem Kloster den Wald am Schynberg ab. Für die Erhaltung
der Basler Rheinbrücken wurde nun dort kräftig Holz geschlagen und damit "den
Maulburgern Gewalt angetan". Am 12. Oktober 1543 schloß darum Markgraf Ernst
mit Basels Bürgermeister Offenburger einen Vertrag. Die Stadt gab ihre Rechte am
Schynberg auf. Dafür war Maulburg verpflichtet, nach und nach 200 Eichenstämme
nach Basel zu liefern6*.

Wenn wir den Berichten des Karlsruher Archivrates Kolb glauben dürfen, war Maulburg
bereits im 13. Jahrhundert ein berühmtes Bad. Im Badhaus selbst sind die Jahreszahlen
1386 und 1578 erhalten geblieben. Der berühmte Basler Stadtarzt und Professor
der Medizin, Felix Platter, hat um 1570 viele seiner Patienten ins Maulburger Bad zur
Kur geschickt. Damit sie wissen, wie sie sich dort verhalten müssen, gab er ihnen eine
Anleitung in Gedichtform mit, die uns heute noch ergötzt. In dieser Zeit wurde das Bad
vergrössert und erneuert. Auch wissen wir, dass der Landvogt von Rötteln die Stadt Basel
bat. "wegen der vielen fremden Leute", die der "Bad Chur halben" kommen, die
Pfarrei Maulburg nur mit guten und erfahrenen Pfarrern zu besetzen. Noch im 18. Jahrhundert
war Badebetrieb . Damals wandte sich der Pfarrer an das Dekanat mit der
Bitte, die Kirche zu renovieren, "um das Ärgernis der Badgäste und anderer Religionsverwandter
abzukehren"7*.

Das Badehaus, nach einer Zeichnung aus dem 16. Jahrhundert

IC


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