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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
49.1987, Heft 2.1987
Seite: 99
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1987-02/0101
Bei der Stadterhebung wird die »Stube« 1810 zum »Stadthaus« umbenannt. Die Stadtverwaltung
zieht in das neue Stockwerk über der Schule. Der bisherige Pächter Hornung
ersteigert das »Stadthaus« 1827 für 9 000 Gulden. Ihm folgten weitere Besitzer. An die
Geschichte der Gastwirtschaft erinnert am Eingang des Hotels »Stadthaus« eine Bronzetafel
, ebenso an den Struweputsch von 1848.

»Gasthaus zur Krone«

Das Wirtshaus steht heute noch an der Wilhelmstraße 7. Aber sein Schild wurde 1880
eingezogen. Es diente dann verschiedenen Besitzern und Behörden, auch dem Bürgermeisteramt
. Seit 1974 beherbergt es im Erdgeschoß und Keller das Markgräfler Wein-
und Heimatmuseum. Doch finden noch standesamtliche Trauungen in dem schönen Saal
im ersten Stock statt. Das klassizistische Äußere hat im Giebel eine goldene Krone,
ebenso am Balkongitter. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz (Abb. 6).

Nach Sievert ist 1576 ein Grundstück des Vogts Hans Hüte nachzuweisen. Später
wird dort 1620 ein Haus nebst anderen Gütern um 200 Gulden verpfändet.

In den Gerichtsprotokollen findet sich ein Hans Dorn, der Beck, der im März 1681 ein
halbes Juchert, 18 Ar, für 21 Gulden und ein weiteres für 18 Gulden bar kauft. Er könnte
der gleiche sein, der im März 1686 als Hans Dorn, der Wirt, einen Acker kauft. Sievert
kennt ihn ein Jahr später als »Wirt zur Krone«, Mitglied des Dorfgerichts und Almosenpfleger
, der 1696 verstarb.

Dann wird 1697 ein Meister Leonhard Ernst, der Beck, Bürger und Kronenwirt, genannt
, der vielleicht den noch minderjährigen Johann Jakob Dorn, Jahrgang 1681, vertrat
, der 1698 als Kronenwirt genannt ist. Uber ihn, der 1736 verstarb, sind wir etwas
besser unterrichtet. Nach Sievert war er Kronenwirt, Bäcker, Mitglied des Dorfgerichts
und Almosenpfleger. Sein Grunderwerb ist von 1701 - 1728 gering, 54 Ar für 280 Gulden
. Der Sohn Antoni Dorn, Bürger und Kronenwirt, kauft dann im Juli 1738 ein kleineres
Anwesen von Schneider Friedrich Rumpier an der Allmendstraße für 538 Gulden.
Rumpier kann darin lebenslang wohnen bleiben. Im April 1739 erwirbt der Kronenwirt
4,5 Ar für 202 Gulden, also 1738/39 Grund für 740 Gulden.

Im September 1740 scheint die Wirtschaft nicht mehr gut gelaufen zu sein, denn er und
seine Frau Elisabeth, geb. Sollinger, verpfänden mit Bürgschaft von Johann Winter, dem
Schullehrer: 1. Für 600 Gulden von der Einnehmerei Badenweiler das Wirtshaus »zur
Krone« an der Allmend-Dorfstraße zu Obermüllheim. 2. Für ein Kapital von 400 Gulden
zu 5 % Zins der Einnehmerei ab Michaeli 1740, vorbehaltlich der Rückzahlung nach
4 Jahren, wenn es die Einnehmerei braucht.

Zur weiteren Sicherheit werden verpfändet ein Haus und Garten in Obermüllheim
und 1 Juchert, 36 Ar Acker in 2 Stücken.

Doch die Angelegenheit bleibt weiter schwierig, und so leiht Antoni Dorn, der Kronenwirt
, in Basel 400 Gulden von Peter Nothiger zu 3 Raten auf Johanni und Martini
1741 und 1742. Als Pfand setzt er 9 Ar Matten, 3 Stücke Acker von 49,5 Ar und einen
Garten von 13,5 Ar, also insgesamt 70 Ar. Noch im gleichen Jahr verkauft der Kronenwirt
22,5 Ar Acker und Garten für 280 Gulden bar. Im November 1742 veräußert er 8 Ar
Reben für 150 Gulden in bar.

Im Juni 1744 kommt ein Vergleich des Kronenwirts Antoni Dorn mit seiner Stiefmutter
, der Witwe von Jakob Dorn, zustande. Die Witwe hat 275 Gulden 4 Batzen 3 Pfennig
zu fordern, der Kronenwirt nach ihrem Tod 141 Gulden 10 Batzen. Er gibt der Mutter
für den Rest Matten und Äcker für insgesamt 31,5 Ar. Im April 1749 ist der Kronenwirt

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