http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1988-02/0088
Vor 350 Jahren fand
die Doppelschlacht bei Rheinfelden statt
Erhard Richter
Am 28. Februar 1638 begann die blutige Doppelschlacht bei Rheinfelden, in der sich
die kaiserlichen Truppen unter Herzog von Savelli und die Schweden unter Herzog
Bernhard vonWeimar gegenüberstanden.
Diese Schlacht bildete nicht die erste Heimsuchung des Hochrheingebietes durch die
Schweden, denn nach ihrem 1630 erfolgten Eingreifen in den Dreißigjährigen Krieg (1618-
48) hatte schon 1632 der schwedische Oberst Forbes vergeblich versucht, Rheinfelden zu
erobern. Im Jahre 1633 zog dann der schwedische General Horn durch das Elsaß an den
Hochrhein und besetzte das Ordenshaus Beuggen. Aber schon nach einigen Monaten wurden
die schwedischen Truppen von den Kaiserlichen wieder verjagt. Im gleichen Jahr nahmen
die Schweden dann unter Rheingraf Otto Ludwig Rheinfelden ein, wobei auch Säk-
kingen. Laufenburg und Waldshut kapitulierten. Drei Monate später wurden aber auch
diese Städte von den kaiserlichenTruppen zurückerobert. 1634 ist Rheinfelden aber bereits
erneut von den Schweden belagert und schließlich eingenommen worden, doch wegen der
schweren Niederlage bei Nördlingen zogen diese bald wieder ab.
In dieser Zeit der schwedischen Einfälle muß auch die große Schanze beim Dürrenbach
an der Straße nach Minsein und insWiesental erbaut worden sein, denn die älteren
Karsauer und Minseiner nennen diese heute noch "Schwedenschanze". Für ihr hohes
Alter spricht auch eine im Gemeindearchiv Wyhlen aufbewahrte Abrechnung über
Frondienste, welche 25Wyhlener im Jahre 1815 anläßlich des Feldzugs der Alliierten gegen
Napoleon auf der "alt Beugger Schanz" verrichtet haben.1* Die Schanze wird also
bei diesen Instandsetzungsarbeiten schon 1815 als "alt" bezeichnet.
Abb. 1: Die noch etua 40 m lange Schwedenschanze an der Straße nach Minsein
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