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Abb. 4: General Johann von Werth
Herzog Bernhard war durch das Umgehen seiner Stellung bei Beuggen gezwungen,
eine vollständige Frontveränderung vorzunehmen, da ja der Feind jetzt zwischen ihm
und Rheinfelden stand.
Die Weimaraner eröffneten auf dem rechten Flügel mit ihren schwedischen Reitern
unter Generalmajor GrafTaupadel den Angriff und schlugen den linken Flügel der vom
viertägigen Marsch erschöpften kaiserlichen Truppen in die Flucht. Die Fliehenden
wurden bis gegen Herten hinunter verfolgt, und danach waren die Wiesen von zahlrei-
chenToten und Verwundeten übersät.
Der zeitgenössische Chronist Sebastian Bürstner schilderte den Zustand der Kaiserlichen
zu Beginn der Schlacht sehr treffend, wenn er schreibt, die beiden Heere hätten
sich "steüf angefallen und wolgeklopft. unangesehen unser volk wegen starken march
ganz madt. mied und erschlagen und lieber ain stuck brodt oder eßen sehen, als fechten
oder schlagen".3'
Dennoch gelang es aber dem rechten kaiserlichen Flügel unter Savelli und Sperreuter
, die Weimaraner bis an das Ordenshaus Beuggen zurückzudrängen, wonach auch
das Zentrum mit dem Fußvolk weichen mußte. Durch einen Vorstoß vom Schloß Beus-
gen aus warf aber Herzog Bernhard die Kaiserlichen wieder zurück.
Inzwischen hatte der schwedische GrafTaupadel bei Herten von der Verfolgung des
Feindes abgelassen und griff nun wieder in das Gefecht bei Beuggen ein. So wogte der
Kampf bis zur Nacht hin und her. ohne daß eine Entscheidung herbeigeführt werden konnte.
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