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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 2.1988
Seite: 159
(PDF, 36 MB)
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orte nicht kennt. Nur bei seltenen Zu- und Vornamen ist dies möglich, in anderen Fällen
kann man - innerhalb der möglichen Studienzeit - ein halbes Dutzend oder mehr
Gleichnamige finden, die keine Unterscheidungsmerkmale bieten.

Wichtige Quellenbelege

Einige solcher Quellenbelege sollen zitiert werden, und sie werden der besonderen
Aufmerksamkeit des Lesers empfohlen. Sie beleuchten die Vorschrift zu kollegialem
Verhalten für Landvogt und Landschreiber, vor allem aber die strikte Einhaltung des
"alten Rechts", nämlich der Rechtsgleichheit für "Edel und Unedel. Arm und Reich,
Mann und Frau und Jung und Alt". Gerade weil dies lange galt, hat bei uns. man kann
es nicht genug betonen. Industrialisierung und Proletarisierung so revolutionär gewirkt
, wozu auch noch Militarisierung des Staates unter preußischem Einfluß kam.
Diesen Aspekt kann man nicht genug betonen.

C) Die ersten Schreiber aufRötteln

In den frühen Urkunden seit der Zeit der Markgrafen v Hachberg-Sausenberg in der
Mitte des 14. Jh.. als sie selbst noch in Rötteln residierten, gehen die Begriffe für Amtspersonen
auf Rötteln durcheinander. Wir begegnen Vögten. Pflegern, procuratores,
Schreibern und einmal einem Hof schreiber, natürlich auch Amtsmännern der Markgrafen
ohne daß ein Aufgabenkreis erkennbar wird, und mehrfach gelten verschiedene Bezeichnungen
einer und derselben Person.21 Es dürfte dies ein Zeichen dafür sein, daß
die Aufgaben des kleinen Hofes zu jener Zeit noch nicht ämterweise geschieden waren,
sondern meist wohl durch die im Einzelfall als geeignet erscheinende Person wahrgenommen
wurden. Mit den oben genannten Amtsbezeichnungen begegnen wir am
frühesten Mitgliedern der Familie Gerwig:

1345 wird in der Basler Klingental-Urkunde Nr. 747 Gerwig der Vogt von Sausenberg
genannt. Es ging dabei um Zinse ab Gütern zu Wollbach. Eins von drei Siegeln
ist das des Vogts Gerwig (Gl). Am gleichen Tag ist Gerwig in ähnlicher Sache,
ebenfalls in einer Klingental-Urkunde über Geld- Korn- und Hühnerzinse, ab
Gütern zu Binzen und Otlingen genannt, und auch hier siegelt er mit.

1356 wird Vogt Gerwig auch "pfleger und amtmann" des Markgrafen Otto v. Hach-
berg genannt. Markgraf Otto war damals wenig über 50 Jahre alt. Man kann vermuten
, daß Gerwig sich vor allem um die Landgrafschaft Sausenberg gekümmert
hat und seinen Dienstsitz in der dortigen Burg hatte. Möglicherweise oblag
ihm die besondere Aufgabe, die Einkünfte des Mitregenten sicherzustellen und
zu verwalten.

1358 urkundet der gleiche Gerwig über den Verkauf einesTeils der Burg Lörrach (an
seinen Herrn bzw. die Markgrafen).

1359 ist er Zeuge einer anderen Urkunde bei deren Errichtung.

1393 Heinrich Gerwig "ImWiler" ist Zeuge einer markgräflichen Urkunde (G2).

Eine eigene, in sich numerierte Liste soll die Folge der vermutlich verschiedenen
Gerwige jener Zeit darstellen. Die beiden letzten sind zweifellos nach ihrer Tätigkeit
das. was nach ihnen die "Landschreiber" sind. Vermutlich hatten sie auch als Juristen
studiert. Belege dazu waren bisher nicht zu finden. Es müßten auch noch alle damaligen
italienischen Matrikeln nach dem Namen durchgesehen werden.

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