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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
50.1988, Heft 2.1988
Seite: 166
(PDF, 36 MB)
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empfing das Abendmahl und bereitete sich auf den Tod vor. Auf die Nachricht von nahendem
Kriegsvolk wurde sie am 3. September 1634 in einer Sänfte nach Basel getragen
. Am 7. September starb sie dort. Leibfried selbst starb bald darauf auch in Basel,
am 16. Juni 1635. Im Kreuzgang des Münsters ist er begraben.

Wir konnten uns mit der Zeit dieses Landschreibers eingehender befassen, weil Leibfried
und seine Familie sich stärker als alle anderen mit unserer Landschaft identifiziert
haben und deshalb auch die Quellen reichlich fließen.

14) Sybold. Bei ihm kann es sich nicht um einen Nachfolger von Leibfried, sondern
eher um einen Stellvertreter im Landschreiberamt handeln, vielleicht z.Zt. einer Erkrankung
des Amtsinhabers. Nicht einmal der Vorname Sybolds ist bekannt. Wir haben
oben einen Schwiegersohn Leibfrieds, Sebastian Seibold, kennengelernt. Besteht da
vielleicht ein Zusammenhang? Der Beginn seiner Tätigkeit bei der Landschreiberei
dürfte um 1620 herum anzusetzen sein. Er deponierte im Jahr 1625 einenTeil der Röttier
Akten in Basel. Danach wurde ihm der Vorwurf gemacht, er habe sich dabei bereichert
. Was konkret gemeint war. ist nicht bekannt. Da die Beschuldigung auch vom
Gen. Superintendenten Weininger, einem Mann von hoher Autorität, erhoben wurde,
ist anzunehmen, daß sie nicht unbegründet war. Akten über einen Prozeß scheint es
nicht zu geben.

Sybold ist nur in lokalen Quellen zum Vorgang von 1625 genannt. Eine Bestallungsurkunde
als Landschreiber gibt es nicht, auch andere Personalakten über seine hiesigeTä-
tigkeit fehlen. Auch Leutrum nennt ihn nicht.

15) Dr. Joh. Wolf gang Phfeil (Gundelfinga - Brisgoius) wurde im Sommer 1633 zum
Landschreiber auf Rötteln bestellt. Am 18. August 1633 schreibt er an die Regierung in
Carlsburg von Straßburg aus. daß die zugesagte Wohnung (vermutl. in Basel) noch
nicht bezugsfertig sei, drum könne er noch nicht "aufziehen". Die Regierung setzt unterm
13. September 1633 den benachbarten Landvogt und die Räte zu Hochberg von
seiner Ernennung nach Rötteln in Kenntnis. Wir finden Phfeil in der Matrikel von
Straßburg 1632 als cand. iur. Dort ist auch seine Herkunft (Gundelfingen) angegeben.
(GLA120/288).

In der Folgezeit kann die markgräfliche Verwaltung keine Beamte mehr schicken, da
das Land besetzt ist und von Fremden verw altet wird, im Auftrag der Herzogin v. Mo-
dena.

16) Joh. Jacob Winther von Lahr (Schreibweise auch: Vinther) (GLA 120/288). Am
6.11.1648 schreibt Vinther nach Basel wegen Umzug und Pässen. Er verlangt Ersatz der
Reisekosten von Lohr (Lahr) nach Basel. Am 4. April 1649 erhält er seine ordentliche
Bestallung als Rat und Landschreiber der Herrschaft Rötteln. Am 30.11.1651 ist er es,
der den neuen Superintendenten, den Pfarrer Jeremias Gmelin in Auggen, offiziell
"praesentiert". d.h. ins Amt einführt und ihn der höheren Beamtenschaft, der Geistlichkeit
, den Vögten und Gemeinden vorstellt.

Am 9.5.1653 wird er als Nachfolger des ausgeschiedenen Landvogts Philipp Jacob
Waldnerv. Freundstein ernannt und am 29.5.1653 vereidigt. Da er dem Adel nicht angehört
, ist sein Titel der eines Oberamtsverwesers, Leutrum bezeichnet ihn allerdings als
Oberamtmann. 1655, im Alter von 70 Jahren, starb er und wurde zu Rötteln begraben
(t 6.5.1655).

Vinther war zweimal verheiratet: 1621 mit Salomea Jacobea Höcklin v. Steineck, in
zweiter Ehe mit Elisabetha Cleopha Truchseß v. Rheinfelden. Ein "Schwäher" war
"Herr Saltzmann in Collmar".

17) Nach Oberamtmann Johann Paulj. der am 21.2.1669 starb, wurde der Amtmann
von Badenweiler. Hans Georg v Merckelbach. als Röttier Landvogt bestellt. Er versah

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