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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 9
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0011
Kaufhaus. 1530/32 erbaut, links dasWentzingerhaus. 1761 begonnen

Die Freiburger Universität entwickelte sich aus mühsamen Anfängen zu einer bedeutenden
Stätte des Humanismus mit berühmten Gelehrten. Der Jurist Ulrich Zasius,
der zugleich Stadtschreiber und Universitätsprofessor war, gab ein 1520 in Basel gedrucktes
Buch über ein neues Stadtrecht heraus. 1507 erschien eine Weltkarte und ein
Globus, der zum ersten Mal den neuentdeckten Kontinent mit dem Namen America
zeigt. An ihm hatte der Freiburger Martin Waldseemüller mitgearbeitet. Wichtige
Werke schuf der Schweizer H. Glareanus, der in Freiburg lehrte. Auch der berühmteste
europäische Humanist, Erasmus von Rotterdam, lebte eine Zeitlang von 1529-1535 in
Freiburg, allerdings als freier Schriftsteller, ohne an der Universität zu unterrichten,
doch seine Wirkung auf diese war groß. Er zog aber bald wieder weg und klagte, daß
ihn das Glöckle der Franziskanerkirche St. Martin in Arbeit und Schlaf störe, daß es in
Freiburg zu viele Flöhe gäbe und das Gemüse zu teuer sei. Er wohnte zuerst nämlich
gegenüber der Franziskanerkirche in dem noblen "Haus zum Walfisch". Das hatte sich
der geschickte Handels- und Finanzmann Jakob Villinger um 1515 mit dem schönen
spätgotischen Erker gebaut (heute im Gebäude der Sparkasse). Er war ein gebürtiger
Schlettstädter, der in Freiburg studiert und sein erstes Geld mit Floßhandel auf der
Dreisam verdient hatte. Er wurde dann Finanzberater Kaiser Maximilians I. und geadelt
, schließlich "Kayserlicher Schatzmeister inTeutschen Landen", d.h. Finanzminister
. Durch Heirat einer reichen Augsburgerin und viele Spekulationen sowie durch
Bergbau wurde er so reich, daß er dem Enkel Maximilians 1519 für seine Wahl zum Kaiser
Karl V. viel Geld leihen konnte.

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