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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 25
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0027
Der Teufel als Liebhaber einer Hexe.
Holzschnitt aus Ulrich Molitor: Von
den Unholden oder Hexen.
Straßburg 1575.

Das Lähmen eines Menschen mit
dem «Hexenschuß».
Holzschnitt aus Ulrich Molitor.
Straßburg 1575.

auf zumindest eine Million Menschen schätzen. Allein zwischen 1627 und 1629 wurden
z.B. in Würzburg in 29 Bränden 60 Männer, 53 Frauen und 24 Kinder als Hexen hingerichtet
. — Die obigen Ausführungen stammen weitgehend aus einem viel zu wenig bekannten
Aufsatz Dr. D. Guggenbühls, in welchem auch besonders eindrückliche Abbildungen
(die hier übernommen wurden) zu finden sind.2'

Der Grausamkeit der Folter war sich jene Zeit häufig nicht bewußt: "Sie glaubte vielmehr
, die Folter befreie den Täter vom Satan, der ihn verstockt mache ... auch bringe
(sie) die Wahrheit ans Licht. Damit verband sich die Anschauung, daß der Unschuldige
ähnlich wie beim Gottesurteil die Qualen der Folter überstehe, während der Schuldige
ihnen unterhege." (S. 101) "... die Juristen (übten)... auf die Folterung einen im allgemeinen
mäßigenden Einfluß aus, so daß wir die an andern Orten übliche Grausamkeit
und Ungerechtigkeit in Basel seltener antreffen" (S. 111). So äußert sich Adrian Staehe-
lin zu den Basler Hexenprozessen.3'

Allerdings waren etliche Basler Hexenprozesse im 16. Jahrhundert (im Gegensatz zu
den meist mit milden Urteilen endenden Basler Zauber-Prozessen des 14. und 15. Jahrhundert
41 auch durch die damals übliche Härte gekennzeichnet.3'6) — Voreilig wäre
wohl der Schluß, den man beim oberflächlichen Vergleich anderer Gerichtsentscheide
mit den zweifellos menschlicher urteilenden Basler Richtern folgern könnte, die prote-
stantisch-reformierten Gesetzesausleger seien allgemein milder als die katholischen

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