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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
51.1989, Heft 1.1989
Seite: 84
(PDF, 33 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1989-01/0086
Verbreiterung mehrerer Straßen zu richtigen, soliden Verkehrs- und Autostraßen, die
auch mit Gehwegen für die Fußgänger versehen werden sollten. Die Gemeinde hat gewiß
schon beträchtliche Arbeit für den Wohnungsbau getan. Aber es wird in dieser Hinsicht
noch mehr zu tun geben. Besonders wäre in Friedlingen die Errichtung von Arbeiterwohnungen
erwünscht, damit im allseitigen Interesse die Industriearbeiter von den
Friedlinger Fabriken möglichst im Orte selbst angesiedelt werden können. Der unübersichtliche
Dorfausgang im Westen von Weil wird später auch einmal verschwinden müssen
, um so angelegt zu werden, daß er dem wachsenden Verkehr reibungslose Abwicklung
gewährleistet. Dabei soll gleichzeitig auch die zollfreie Straße wieder in Erinnerung
gebracht werden, die nicht nur für Lörrach, sondern in kommender Zukunft für
Weil am Rhein vielleicht noch mehr, von allergrößtem Interesse ist. Und gerade in heutiger
Zeit, wo für den Güterverkehr neben der strategischen Bahn in vermehrtem
Maße der Lastkraftwagen getreten ist. Die Zugverbindungen nach Lörrach entsprechen
wohl auch nicht mehr allen berechtigtenWünschen eines geordneten Personenverkehrs
. Für beide Verbindungswege nach demWiesental wäre zu wünschen. daßWeil am
Rhein mit seinem größeren Gewicht als Stadt bei den in Frage kommenden Stellen
nachdrücklich sich für eine gegenwartsnahe Lösung einsetzen würde. Im Interesse des
Gewerbes als auch des Postverkehrs wäre für später auch die Errichtung einer Postagentur
in Friedlingen ins Auge zu fassen. Doch ist es heute schon eine sehr dringende
Notwendigkeit, Postkarten- und Markenautomaten an gut geeigneten Stellen in den
drei Ortsteilen aufzustellen, wie das in Städten allgemein eingeführt ist. Einige Stra-
ßen-Umbenennungen dürften auch notwendig sein. Und es wäre in puncto Straßen
noch zu wünschen, daß neue Straßen, die an schon bestehende angeschlossen werden,

- gleichgültig ob in gerader Fortsetzung oder im Winkel - nicht neu benannt, sondern unter
dem Namen der alten Straße weitergeführt würden.

Diese Ausführungen sollen nicht als Nörgelei aufgefaßt werden, sondern als Anregungen
. Sache der Gemeindeverwaltung ist es, diese Anregungen betreffs Zeitpunkt
und Ausführung zu prüfen und, wenn notwendig, zu ergänzen.

Die beste und letzte Anregung - sie gilt der Bürgerschaft - heißt Einigkeit. Denn dieses
nur zu oft gehörte und so wenig beherzigte Mahnwort unserer Zeit gilt nicht nur allgemein
. Es gilt im besonderen für ein Gemeindegebilde wie es Weil am Rhein darstellt,
ein Gebilde, an dessen Formwerdung und Gestaltung jeder einzelne im Rahmen seines
Berufes und Standes mitzuwirken hat. um neu übernommene Pflichten zu erfüllen und
die Erhebung zur Stadt auf diesem Wege zu rechtfertigen.

Wenn heute, nach 60 Jahren, der damalige Chronist durch die Straßen von Weil am
Rhein ginge, würde er sicher mit Genugtuung feststellen, daß viele seinerWünsche und
Anregungen in Erfüllung gegangen sind und noch vieles mehr, aber er würde die Stadt
nicht wiedererkennen, so viel Neues ist hinzugekommen. Z.B. der Rheinhafen, die Autobahn
, die Palmrainbrücke nach Hüningen. Wohn- und Geschäftshäuser sowie Gewerbe
- und Industriekomplexe, ferner Kirchen und Schulen. Erstaunt sein dürfte er
auch über die Eingliederung der alten Dorfgemeinden Haltingen, Otlingen und Märkt
als neue Stadtteile von Weil am Rhein. Was er aber vergeblich suchen würde, ist die
Zollfreistraße zwischen Weil am Rhein und Lörrach. Ob diese jemals - nach einer dornenvollen
Geschichte - gebaut wird, kann nur die Zukunft bringen.

Im übrigen kann die Große Kreisstadt Weil am Rhein im Dreiländereck Deutschland

- Frankreich - Schweiz getrost in die Zukunft blicken. Der europäische Binnenmarkt
gibt der Stadt an Schiene, Strom und Straße die große Chance, besonders auf dem Sektor
des Dienstleistungsverkehrs noch mehr als bisher an Bedeutung zu gewinnen.

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