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sich Stile und Formen, literarische Tendenzen und Kritik, veranschaulicht durch über 200 Fotos
und dokumentarische Abbildungen. Hermann Burte und Emil Strauß. Wilhelm Hausenstein und
Max Picard. Albert Schweitzer und Martin Heidegger, Marie Luise Kaschnitz und Andre Weckmann
, Elias Canetti und Peter Bichsei stehen für Spannw eite und Profil des Preises; daneben werden
aber auch zahlreiche vergessene Autoren und Autorinnen ausführlich behandelt.
Der Band erscheint zur gleichnamigen Ausstellung, die ab Dezember 1988 durch das alemannische
Sprachgebiet geht, und ist sowohl als begleitender Katalog wie als eigenständige Darstellung
zur oberrheinisch-alemannischen Literatur dieses Jahrhunderts konzipiert.
Über den Aspekt hebelscher Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte hinaus erschließt der Band
wichtige Teilbereiche des deutschen Sprachraums im Südwesten vor dem Hintergrund zeitgeschichtlicher
Ereignisse und Zusammenhänge. Helmut Bauckner
Toni Streicher: Hundert alte Kirchtürme aus der Basler Regio.
Selbstverlag: 1988. Toni Streicher. Kienbergstr. 15 CH-4058 Basel
Nach dem verdienstvollen Buch über die Markgräfler Kirchen und Kapellen von Johannes
Helm ist jetzt ein weiteres Werk zu dieserThematik erschienen, das sich jeder Geschichtsfreund
eiligst zulegen sollte. Toni Streicher aus Basel machte sich jahrelang mit dem Fahrrad auf den Weg.
um die schönsten Kirchtürme der Regio aufzusuchen. Er hat sie fotografiert und ist ihrer Geschichte
auf den Grund gegangen. Dabei hat er Bemerkenswertes entdeckt, was dem nicht vorgebildeten
Betrachter meist verborgen bleibt. So erfahren wir z.B.. daß die meistenTürme zum ältesten
Bestand der Kirchen zählen und sehr häufig nach Umbauten und Erw eiterungen der Kirchen
heute in ganz anderer Stellung zum Schiff stehen als einstmals. Die hundert schönsten ■'Käsbißtürme
" hat Streicher herausgesucht und in Wort und Bild meisterlich in diesem Band dokumentiert
. Daß der Verfasser den Begriff Basler Regio sehr weit faßt, ist sicherlich kein Schaden, macht
man doch so auch Bekanntschaft mit dem massigen Turm von Hochsal. dem "alten Hotz", und
dem vielleicht schönsten Käsbißturm, dem von Gueberschwihr im Elsaß. Wer sich selbst auf den
Weg machen will. ist sicher dankbar für das alphabetische Register, die Auflistung derTürme nach
ihren Standorten und für die beigefügte Übersichtskarte. Das Lexikon der Fachausdrücke leistet
ebenfalls gute Dienste.
In seiner Schlußbetrachtung schreibt derVerfasser: "Mein Ziel w ar es. den Leser mitempfinden
zu lassen, mit welcher Begeisterung, innerer Anteilnahme und Liebe dieses Buch entstanden ist."
Mir bleibt nur zu sagen, der Funke ist übergesprungen. Helmut Bauckner
KarlKurrus: Blib eso!
Gedichte und Geschichten in Kaiserstühler Alemannisch
Moritz Schauenburg Verlag - 7630 Lahr/Schwarzwald. 1988
Ganzpappband. 180 S.. ISBN 3-946-0251-X
Der achte Band alemannischer Schriften von Karl Kurrus hat den kurz und bündigenTitel "Blib
eso!". Karl Kurrus ist 1911 in Endingen am Kaiserstuhl geboren und lebt seit 1939 mit Unterbrechung
durch Kriegs- und Gefangenschaftszeit in Freiburg. Im November 1976 ging er als Städtischer
Direktor in den Ruhestand.
Schon immer war Karl Kurrus ein aufmerksamer und einfühlsamer Beobachter von Natur und
Heimat, vom Leben der Menschen im grenzüberschreitenden Sprachraum der Alemannen.
In dem Büchlein "Blib eso!" führt der Autor durch die Heimat und läßt das Lob derselben erschallen
, zeichnet das Bild unserer Landschaft so vielgestaltig, wie es in Wirklichkeit ist. Er nimmt
die Leser mit in die Welt der Alemannesproch. durch das Leben in seiner Vielgestaltigkeit, immer
wieder verbunden und verknüpft mit sicher zu beherzigenden Ratschlägen, aus der Erfahrung des
Lebens geprägt.
Nicht von ungefähr schließt Karl Kurrus sein "Blib eso!" mit Gedichten vom "Fest dr Liabi un s
End vum Johr", sowie mit "Gschichte üs em Lebe" ab. die nochmals die Vielfalt menschlichen Lebens
in unserer liebenswerten Heimat eindrucksvoll und auch persönlich aufzeigen, sowie erleben
lassen. Helmut Bauckner
Jahresheft 1988. herausgegeben vom Verein für Heimatgeschichte e. V. Grenzach-Wyhlen
In neuem, sehr ansprechendem Gewand (farbiger Umschlag) ist das sechste Jahresheft des Vereins
für Heimatgeschichte Grenzach-Wyhlen erschienen. Während das Heft des vergangenen Jahres
das Müllerhandwerk und die Klostermühle in Wyhlen in den Mittelpunkt stellte, sind es in die-
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