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Abb. 3: Rekonstruierter Plan der mittelalterlichen Stadtanlage mit dem Zähringer Achsenkreuz.
September 1218 eine erste Schlichtung. Durch den Vertrag von Hagenau vom 6. September
1219 wurde Neuenburg am Rhein endgültig Reichsstadt.
Die Entscheidung des Stauferkaisers Friedrich IL. die Zähringergründung Neuenburg am
Rhein ans Reich zu nehmen, war für die Stadt von herausragender Bedeutung, brachte sie doch
für die von dem Stadtgründer Berthold IV. von Zähringen als "Sperriegel" gedachte Stadt einen
großen politischen und wirtschaftlichen Aufschwung. Nach dem Steuerverzeichnis der königlichen
Städte von 1241 zahlte die Stadt wie die Städte Breisach. Rottweil und Lindau eine
Abgabe von 100 Mark, während die Städte Konstanz 30 Mark, Mülhausen (Elsaß) 80 Mark und
Bem 40 Mark zu entrichten hatten.
Unter Wölfelin. Schultheiß von Hagenau. "Kaeyser Fridrichs deß Andern Stadthalter/und
deß Reichs zu Hagenau Land-Vogt/", soll die Stadt ihre Befestigung erhalten haben. Die Stadtbefestigung
schreibt auch Abt Richer von Senones Schultheiß Wölfelin zu.5>
Da Friedrich II. selbst in Italien weilte, übertrug er die Herrschaft nördlich der Alpen seinem
Sohn Heinrich (VII.). Ums Jahr 1230 verheerte Heinrich die Stadt Neuenburg am Rhein, weil
sie in den von ihm verursachten Unruhen in Deutschland auf der Seite des Kaisers stand.
Friedrich II. von Hohenstaufen, eine geniale Persönlichkeit, widersetzte sich nicht ohne
Erfolg dem Papsttum. Als er in Folge seines Streites mit den Päpsten Gregor LX. und Innozenz
IV. 1245 auf der Kirchenversammlung zu Lyon in den päpstlichen Bann kam. wählten die
Gegner des Kaisers in Deutschland 1246 den Landgrafen von Thüringen, Heinrich Raspe, zum
Gegenkönig.
Die Erben des mit Berthold V. von Zähringen verschwägerten Grafen von Urach, die an
ihren Ansprüchen auf Neuenburg festgehalten hatten, traten in das Lager des Papstes und Ge-
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