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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 56
(PDF, 32 MB)
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gebnis vielleicht etwas mager erscheinen. Bei solch quantitativer Betrachtung sollte aber
bedacht werden, daß es unter großräumig ordnenden Beurteilungsmaßstäben vermieden
werden muß. allzuviele Objekte unter den besonderen Schutz des Gesetzes zu stellen. Unsere
überaus schöne und reiche Kulturlandschaft hat viel zu viele, bei Einzelbetrachtung durchaus
besondere und bemerkenswerte Punkte und Abschnitte, als daß man diese alle speziellen
Schutzmaßnahmen unterziehen könnte. Es darf dabei nicht vergessen werden, daß ja auch
ohne einzelne objektbezogene Anordnungen die gesamte Natur der pfleglichen Behandlung
durch unsere gesamte Gesellschaft bedarf und daß dabei nicht alles einer ordnenden Hand des
Staates überlassen werden kann.

Die weitere Arbeit nach 1936

Am 28. April 1937 fand im Beichenhaus die konstituierende Sitzung der neugebildeten
Bezirksnaturschutzstelle Müllheim statt. Sie war mit einer Besichtigung im Beichengebiet
verbunden und befaßte sich besonders mit den dort zu lösenden Fragen des Naturschutzes.
Besprochen wurde die weitere Arbeit der Bezirksnaturschutzstelle, wobei neben den einzeln
anfallenden Aufgaben vorgesehen wurde, künftig monatlich "Dorftage" abzuhalten, bei denen
eine Zusammenfassung von örtlichen Anliegen des Natur- und Denkmalschutzes, der Dorfverschönerungsaktion
, des Volksbildungswerks und des Markgräfler Vereins angestrebt
werden sollte. Die künftigen Tagfahrten der Bezirksnaturschutzstelle, so wurde beschlossen,
sollten jeweils unter ein bestimmtes Thema gestellt werden: so als erstes im Juni eine
botanische Exkursion unter Führung von O.E. Sutter. Weiter wurde vorgesehen, für alle Orte
des Amtsbezirks Vertrauensleute aufzustellen, die für den Natur- und Denkmalschutz mit der
Bezirksnaturschutzstelle zusammenarbeiten sollten. Die Denkmalpfleger sollten künftig zu
den Tagungen der Bezirksnaturschutzstelle eingeladen werden. Die Pressearbeit wurde dem
Geschäftsführer Dr. Fischer anvertraut; Nachrichten zum Naturschutz sollten künftig einheitlich
unter einer Rubrik "Die Landschaft der Heimat: Mitteilungen der Bezirksnaturschutzstelle
Müllheim" herausgebracht werden. Zur endgültigen Fertigstellung der Vorschlagslisten
übertrug man den einzelnen Mitgliedern Teilgebiete zur Bearbeitung; die Zusammenstellung
sollte bis zum 1. Juli 1937 beendet sein.

Am 21.4.1937 wandte sich Otto Ernst Sutter an den Landrat mit folgenden Vorschlägen für
die Bemühungen der Naturschutzstelle: Dem Schutz der Hecken und Bäume an Bachläufen
solle besondere Beachtung geschenkt werden. Tagfahrten zur Besichtigung der einzelnen
Ortschaften sollten mit "Dorfgemeinschaftsabenden" verbunden werden. Verschärfter Pflanzenschutz
sei notwendig, nachdem "die Pulsatillen auf dem Maucheneck, die in diesem Jahr
besonders schön gekommen waren, in einer Nacht alle verschwunden sind".

Weiter forderte Sutter eine "strengere Entrümpelung der markgräflerischen Landschaft", so
"planmäßige Einsammlung des Altmetalls" und "Schaffung eines Naturschutz-Nachrichten-
Blättleins für unsere Gegend, vielleicht zusammen mit Lörrach und Freiburg".

Eine Tagfahrt der Bezirksnaturschutzstelle am 22.5.1937 führte zunächst zum Schloß in Liel
mit seinen zugehörigen Gebäuden und zur dortigen Kirche. Die Linden vor der Kirche wurden
als schutzwürdig befunden. Am Eingang zum Gennenbacher Tal ergab sich, daß ein Steinbruchunternehmer
quer über das Tal einen Damm von Steinschutt aufgeführt hatte. Schutzwürdig
erschienen alte Wegbrücken im Eggener Tal und das Gennenbachtal insgesamt. Die
"Betteleiche" mit Linde wurde in verwahrloster Umgebung angetroffen, so daß man beschloß,
die Säuberung und Herrichtung des Platzes zu veranlassen. Weiter wurden die gesamten
Orchideenstandplätze auf dem Mauchener Eck besichtigt, die zum geschützten Landschafts-

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