Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 188
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0190
Revolution hingewiesen (Erwähnung von Georg Herweghs Flucht nach der Schweiz). - Bleibt Schopfheim
mit seinem Museum (wieder Abb.). die Angaben bringen Hebel Würdigungen und Querverweise und
nennen auch die Gedenktafel an der Torstraße und das Hebel-Denkmal im Sengel(e?)wäldchen.

Anderes ist nicht aufzuspüren. Man denkt etwa an Kandern und seinen Karl Bemer (doch er ist dort zu
wenig manifestiert), findet etwa Badenweiler nur als Appendix von Freiburg mit Rene Schickele - und ist
so zunächst etwas betrübt über die Unvollständigkeiten. wie sie freilich einem jeden solchen Werk
anhaften. Doch ist man andrerseits auch froh darüber, gegen die Phalanx der schwäbischen Dichter und
Denker aus dem badischen und speziell aus dem südbadischen Raum überhaupt antreten zu können.
Zudem: die Gewichte richtig bzw. nach jedermanns Geschmack zu verteilen, ist stets eine diffizile
Angelegenheit, und auch wenn das Bändchen in Karlsruhe oder in Freiburg oder sonstwo in unserm Raum
zustandegekommen wäre, hätt's vielleicht zu einer gewissen andersseitigen Kopflast bzw. zu einem
massiven Ausgleich geführt... Helmut Bender

Buchvorstellung in Kandern: Karl Berner zu Ehren

Substantielle Werkauslese
Neuausgabe bei Resin-Verlag (Binzen) erschienen

Kandern. -bn. Eine Neuerscheinung auf dem Buchmarkt galt es am Freitag abend im Kanderner
"Ochsensaal" zu feiern. Sie würdigt posthum das für die hochalemannische Landschaft bedeutende
literarische Schaffen von Karl Berner. der 1826 in der Töpferstadt geboren wurde und 1941 in Freiburg
starb. Eine gediegene Auswahl aus seinem nicht allzu umfangreichen Nachlaß an alemannischer und
hochdeutscher Lyrik und Prosa ist jetzt unter dem schlichten Titel "Gedichte und Erzählungen" im Verlag
von Friedrich Resin (Binzen) erschienen. 136 inhaltsreiche Seiten mit einer Einführung des Herausgebers
Dr. Helmut Bender (Freiburg) und Illustrationen des Waldkircher Zeichners und Grafikers Horst Schätzle.

Musikalisch umrahmt wurde die Buchvorstellung von einer Flötengruppe der Jugendmusikschule
Markgräflerland unter Leitung von Winfried Meier-Ehrat. der die stattliche Bemer-Gemeinde gleich zum
Mitsingender schlichten bodenständigen Weisen "Mir Lütt uff em Land" und" 's Buurebüebli" animierte.
Mitglieder der Markgräfler Trachtengruppe Kandern kümmerten sich um die Bewirtung und bereicherten
den Anlaß mit Vorträgen von Berner-Gedichten.

Womit bestätigt wurde, was Bürgermeister Karl-Friedrich Klein in seinen Grußworten eingangs betont
hatte: "In Kandern ist Karl Berner unvergessen!" Nicht zuletzt erinnert ein Straßenname dauerhaft an den
heimatverbundenen Poeten und Erzähler, und nach ihm benannt ist auch ein Schulpreis, der alljährlich für
besondere Deutschleistungen vergeben wird.

Auf diese "Beweise echten Fortlebens" verwies Herausgeber Dr. Bender in seiner Ansprache, in der er
Bemers Rang in der badischen Literaturgeschichte zu fixieren versuchte. Er zitierte dazu Hermann Eris
Busse, der in einer Würdigung zum 70. Geburtstag Bemers diesem "die besten Anekdoten und Idyllen,
heiteren Geschichten und Gedichte in der Hebeischen Nachfolge" zuschrieb.

Berner habe sich nie zu den Großen der Dichtung und Literatur gezählt, andererseits weise sein
Dichterschaffen sehr wohl eigenständigen literarischen Rang auf. Es reflektiere Lebensweisheit und Güte,
geistreiche Hintergründigkeit und feinsinnigen Humor, Aphoristisches und Durchgeistigtes, daneben
freilich auch (heute antiquiert wirkende) lehrhafte und belehrende Lyrik und Prosa, gelegentlich gar trivial
anmutende Idyllik.

Der jetzt vorgelegte Auswahlband sei das Resultat intensiven Bemühens um eine Werkauslese mit
Profil und Substanz. Nicht zuletzt wertete Bender die Neuerscheinung als eine "letzte Chance für ein
Überleben" der Bernerschen Erzählungen und Gedichte.

Allen Mitwirkenden an der Herausgabe, insbesondere Lörrachs Alt-Ratschreiber Walter Jung. Oberstudiendirektor
a. D. Dr. Rüdiger Hoffmann (Schliengen). dem Herausgeber und dem Illustrator nebst
allen Mitwirkenden an der Feier galt der Dank von Verleger Friedrich Resin. dem wiederum der "Präsi"
der Muetterspröchler. Klaus Poppen, würdigende Anerkennung für einen neuerlichen wichtigen Beitrag
im Dienste der Mundartpflege zollte.

Oberbadisches Volksblatt und Markgräfler Tagblatt 23. Oktober 1989

188


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0190