Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
52.1990, Heft 1.1990
Seite: 190
(PDF, 32 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0192
Antisemitismus in den 20er Jahren, das von Max Mayer mit sehr wachem Auge verfolgt wurde, eine
Entwicklung, die schlußendlich in der totalen Entrechtung der Juden in den 30er Jahren gipfelte. Der
"Endlösung" konnte das Ehepaar Mayer durch rechtzeitige Emigration in die Schweiz und schließlich in
die USA entgehen. Seine letzten beiden Lebensjahre durfte der aufrechte Patriot und Sozialdemokrat - er
war bis 1933 Stadtverordneter in Freiburg - in seinem geliebten Freiburg verbringen. Am 3. 1962
November wurde er auf dem Friedhof der Israelitischen Gemeinde in Freiburg zu Grabe getragen.

Dieser erschütternden Biographie sind die Ansprachen von Oberbürgermeister Dr. Rolf Böhme und
Prof. Dr. Heiko Haumann beigefügt, die anläßlich der Gedenkveranstaltung zur 50. Wiederkehr des 9.
November 1938 im Kaufhaussaal gehalten wurden.

Jedem, der sich mit diesem dunklen Kapitel unserer Geschichte auseinandersetzen will, vor allem auch
der jungen Generation, sei diese Schrift empfohlen. Helmut Bauckner

Die Adelhauser Urbare von 1327 und 1423. Hrsg.: Norbert Ohler.
Veröffentlichung aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau. 18. Freiburg 1988:

ISBN 3-923 272-18-9

Auf den ersten Blick mögen Urbare - klösterliche Güteraufzeichnungen aus dem Mittelalter - für den
an Geschichte interessierten Laien Bücher mit sieben Siegeln sein. Man ist versucht, ein solches Buch
schnell w ieder aus der Hand zu legen und sich leichterer Kost zuzuwenden. Wer aber die Veröffentlichung
der beiden vorliegenden Urbare des Adelhauser Klosters einmal genauer durchforstet, macht erstaunliche
Feststellungen, dies allerdings nur dank der hervorragenden Ausgabe, für die Norbert Ohler verantw ortlich
zeichnet. Bevor man mit dem Lesen des eigentlichen Urbars beginnt, empfiehlt es sich, die sehr
anschauliche Einleitung zu lesen, die deutlich macht, welche Bedeutung diese Güterbeschriebe für die
Geschichtswissenschaft haben, denn sie können Antworten geben auf Fragen, die in den letzten Jahrzehnten
zu Recht an Bedeutung gewonnen haben. So wird durch diese Urkunden die Sozialgeschichte, die
Bevölkerungsgeschichte und die Verkehrsgeschichte beleuchtet, aber auch Auskunft gegeben über Flora
und Fauna. Berufe und abgegangene Orte. Wer sich die Mühe macht, die beiden Urbare zu vergleichen,
kann vielleicht auch Rückschlüsse darauf ziehen, welche Ausw irkungen die Große Pest hatte, da das eine
Urbar vor, das andere nach der Großen Pest angelegt wurde. Mir hat sich dieses Buch durch das sehr
detailliert gegliederte Register erschlossen, das dem Buch angefügt ist. Alle in den Urbaren aufgeführten
Ortschaften sind darin aufgelistet und u.a. nach Art des Besitzes, nach Conventen. Eigengütern. Finanzen.
Örtlichkeiten (z.B. Flurnamen). Kirchen und Personen gegliedert. Ein Buch also, das dem Fachhistoriker
Aufschlüsse über die Verhältnisse im Breisgau des 14. und 15. Jahrhunderts gibt und den interessierten
Laien zum Schmökern einlädt. Helmut Bauckner

Das Jahr 1789 im Markgräßerland. Aus den Notizbüchern eines Dorß ogts ausgewählt, bearbeitet
und eingeleitet von Klaus Schubring, 68 S. Verlag Friedrich Resin 1989 ISBN 3-923066-24-4

Der Dorfvogt Johann Michael Clais war ein fleißiger Mann. Von 1784 bis zu seinem Tode 1793 leitete
er die Geschicke des Dorfes Hausen und führte "Befehl- und Notizbücher, worinnen nicht nur diejenigen
oberamtlichen und andere Befehle, welche nur vor eine Zeitlang gelten, abgeschrieben sind, sondern auch
alles dasjenige was sonsten an öffentlicher Gemeinde verhandelt w ird... -Angefangen den lOten Dezember
1789 - von Joh. Mich. Clais dermaligem Vogt alda"; so zu lesen als Vorspann zum zweiten der drei
erhaltenen Hefte.

Claus Schubring ist es zu verdanken, daß das zweite und dritte dieser Hefte nun in Auswahl im Druck
vorliegen. In dieser Ausgabe sind alle Texte berücksichtigt, die auf die Vorgänge in Frankreich Bezug
nehmen, das sind allerdings nur ganz wenige, denn die Bauern des Wiesentals hatten andere Sorgen, das
tägliche Leben war noch kaum von den Ereignissen in Frankreich beeinflußt. Dafür erfahren wir etwas über
ungewöhnliche Witterungen und deren Folgen, über Lasten und Pflichten, über Konkursverfahren und
Entmündigungen, über Viehseuchen, aber auch über die Probleme mit dem Nachbarn Vorderösterreich.
Interessant zu lesen ist außerdem die ausführliche Einleitung von Klaus Schubring über die Verhältnisse
im Markgräflerland im Jahr 1789. ein Büchlein also, das man seiner heimatgeschichtlichen Sammlung
einverleiben sollte. Helmut Bauckner

190


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-01/0192