http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1990-02/0172
Oberbürgermeister Dr. Peter Willmann aus Weil am Rhein stellte Verbindungen her. Die
Markgräfler waren von der Frontlinie ins Hinterland gebracht worden, die Zuflucht der
Elsässer lag in Südfrankreich. Sie erinnert ein Gedenkstein an diese Tage, der die Inschrift
trägt: "Das Elend wird von der Freundschaft besiegt". Zum Zeichen dieser Verbundenheit
weilte auch der Bürgermeister von Hüningen. Etienne Martin, unter den Trauergästen.
Gemeinsam gestalteten die beiden Pfarrer Dieter Holdenried und Albrecht Herrmann den
Weiheakt; der katholische Geistliche hatte den liturgischen Teil übernommen, und der
ehemalige evangelische Stadtpfarrer von Kandern (Herrmann) bat um Frieden an den
Brennpunkten der heutigen Auseinandersetzungen.
"Wir fühlen uns in der Verantwortung." Der Präsident der Bundesbahndirektion Karlsruhe.
Dr. Lammers. unterstrich, daß weder harte gerichtliche Strafen noch materielle Wiedergutmachung
Vater und Mutter ersetzen konnten. "Der Stein soll uns Eisenbahnern ein Mahnmal sein
in unserem gefährlichen Beruf, wir verneigen uns vor den Toten."
Gemeinsam enthüllten die beiden Oberbürgermeister Bernd Wiedemannn und Peter Willmann
den Stein mit der Inschrift: "Dem Gedenken der 98 Männer. Frauen und Kinder aus den
Gemeinden Binzen. Egringen. Fischingen. Haltingen. Welmlingen und Weil am Rhein im
Markgräflerland. die hier am 22. Dezember 1939 auf der Rückfahrt aus ihren Evakuierungsorten
bei einem Zugunglück den Tod fanden".
"Ich hart' einen Kameraden" intonierte der Musikverein Kluftern. ehe die ersten Blumen am
Denkmal niedergelegt wurden, dessen Stein aus den Brüchen von Malsburg stammt, vom
Blauen, dem Heimatberg des Markgräflerlandes.
Oberbadisches Volksblatt vom 27. 12. 1989
Aufnahme:
Walter Silbereisen
Efringen-Kirchen
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