http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-01/0176
In Oltingen gibt es noch einige sehr schöne alte Fachwerkhäuser. In der Hauptstraße,
unweit der Kirche, wurde eines davon, das älteste und schönste, es ist ungefähr 400 Jahre alt,
1972 zu einem Museum umgebaut, dem "Sundgauer Bauernmuseum". Pfarrer Bilger, 1901
in einer Bauemfamilie in Sierentz geboren, interessierte sich von Jugend an für Geschichte,
Traditionen, Gebräuche und Lebensarten seines geliebten Sundgaus. 50 Jahre lang sammelte
der Seelsorger alle Gegenstände, Utensilien und Werkzeuge, die in Zusammenhang mit dem
Leben der Bauern und Landhandwerker des Sundgaus stehen. Was ihm aber am meisten am
Herzen lag, war die Wiederherstellung derechten Sundgauer Tracht. Stück um Stück wurden
in enger Zusammenarbeit mit Suzanne Schuller unschätzbare Kleidungen entdeckt und
wieder instand gesetzt. Nur ein Bruchteil dieser einzigartigen Sammlung ist hier im Museum
zu sehen. Pfarrer Bilger starb 1980 in seinem 79. Lebensjahr. Er war ein sehr aktives Mitglied
des Sundgauvereins und präsidierte dem Verein von 1966 bis 1976. Schön wäre es gewesen,
wenn sich das jetzt in Ungersheim errichtete Oberelsässische Freilichtmuseum in Oltingen
befände. Doch das wäre ein anderes Thema!
Die Gemeinde Oltingen freut sich, daß der "Geschichtsverein Markgräflerland" am 5. Mai
in Oltingen seine Frühjahrstagung abhalten wird.
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