Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 108
(PDF, 32 MB)
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het. Uf eimol isch er nit wenig verschrocke: Vum Chilchturm her isch e Radau un e Gepolder
chu, aß me het meine chönne. s schliiege e paar alles churz und chlei. -

Der Herr Dekan het welle wisse, was los isch. Zerscht het er aber noh zwei Mann z'Hilf
gholt. Er isch in d'Muuchegaß un het der Hippischniider. wu sinerzit Sigrist gsi isch. un der
alt Schriiner Brendli usegchlopft. Die drei hänn sich dno mit zwo Axe un ere Mischtgable
usgrüschtet un sin der Chilche zue. Vor der Chilchetüre het der Schriiner Brendli gsait: "Also,
Herr Dekan, der Hippischniider un ich gehn iine go luege. was denn eigentli los isch. Un Sie.
Herr Pfarrer, gän usse vor der Tür achtig. aß niemes vertlauft. Wann ebbe der Iibrecher sott
userenne, so steche Sie en mit der Gable zemme!"

Die zwee sin druf iinegange, und ball sin ihri Schritt zuem Chilchturm uffe verhallt gsi.
Derw iilscht het der Herr Dekan treulich Wacht ghalte. S isch scho e Rung gange, bis er ghört
het. aß die zwee wieder obe abe chömme. Ebbis vorus der Brendli-Schriiner. "Hann Si der
Iibrecher un Rueihstörer verwitscht. Herr Brendle?" het der Dekan gfrogt. - "Jo, der hämmer.
aber der Chaib het kei Schritt welle laufe, un jetz mueß en der Hippischniider noh
abtransportiere. Er het em für alli Fürsorg noh e Seil um der Hals gmacht, denn me isch doch
nie sicher, eb eim der Sidian nit doch noh vertlauft." -

Ball druf chunnt au der Hippischniider un schlaipft derjenig. wu si gfange hänn. mit. Un
wer meinener, wer's gsi isch? - Er wohnt ebbis wit obe im Dorf! - E Gwicht vu der Turmuhr
ischs gsi, wu abgrisse gsi un d'Stege abepolteret isch. -

Der ander Tag isch der suscht harmlos Rueihstörer wieder aufghängt worde!

Leopold Senft

24) Die schöne Schnecke

Der Seppe Toni het emol Gras gmaiht uf der Eckt. Do sieht er uf eimol e Hüüslischneck.
wunderschön gstreift. un so groß wie ne Kaffischüsseli. So lang er gmaiht het, isch em der
Schneck hinte noh gschliche. Zobe het er en mit sich heimgnu, denn so ebbis het er noh nie
gseh gha. Er het en der ganze Nochberschaft zeigt un het en dno ins Chrutgärtli gsetzt. Aß
ihm der Schneck nit verloregoht. het er sii Hüüsli mit roter Färb agmolt.

Der ganz Summer het er achtig gee zue dem Schneck. Doch uf einmol het er en niene meh
gseh. Er wird sich decklet ha un im Bode sii. het er sich denkt. Doch der Schneck isch au im
nächste Früehjohr nimmi chu. D'Nochberslit hänn der Seppe Toni usglacht un gsait:
"Bruuchsch nimmi sueche. Der Schneck isch verreckt, wil du en mit roter Färb agmolt
hesch."

Uf einmol, amme schöne Dag im Mai, schmunzlet der Seppe Toni un sait: "Vo wege
verreckt! Kei Spur. Wu ich hit uf der Eckt gsi bi, was sieh ich do? Am gliiche Platz wie's
letscht Johr, mi schöne Schneck. un noh e Hüffe Jungi derbii - un alli hänn sie roti Hüüsli gha.
Was sagen er jetz?

O. Sch.

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