http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0166
im Wolfsgraben beim Salzbrünnele am ehemaligen Nollinger Bann. Die jetzigen Degerfel-
der Fluren Löhli und Schwärtze gehörten einst zu Geitlingen.
Das Geheimnis um den mysteriösen Totenkopfstein am Trimmpfad mit der Jahreszahl
1563 könnte etwas gelichtet sein. Auf seinem Kopfteil ist der Grenzverlauf der alten
Gelkischen Gemarkung (heute Degerfelden) eingemeißelt. Vermutlich soll der eingehauene
Totenkopf die nun tote Gemarkung Gelken bezeichnen.
Wer heute, fast 500 Jahre danach, das Degerfelder - Eichslertal durchwandert, kann sich
im Geiste vorstellen, welche Schrecken sich abspielten, als die Ruten Menschen und Tiere
ins Verderben rissen.
Nach 1504 erlebte Degerfelden 1690 und - wie vielen noch lebhaft in Erinnerung - 1953
ebenfalls ein zerstörendes Hochwasser.
Die Erbauung des jetzigen Gelkenhofes über dem untergegangenen Dorf Gelken
Der einstige Pfarrer Georg Anton Fischer in Eichsei schreibt 1825 in seinem Notabilien-
buch:
"Vor etwa 36 Jahren hatte ein Bürger von Niedereichsel die Erlaubnuß erhalten, daselbst
eine Hüttenscheuer mit einer Stallung zu bauen - welches ihm die Gemeinde Niedereichsel
erlaubt hatte.
Nachhero erbaute er dazu eine Wohnung, dessen Name war Renn - oder der kleine Mauerli
- der in Niedereichsel sein Gut durchgebracht hatte. Da dieser auf dem Gelkenhof wohnte,
so hatte er das Gut seinem Sohn übergeben, welcher ebenfalls den Ankauf nicht bestreiten
konnte, deswegen hatte er den Hof einem Mann von Zell mit Namen Mayer gegeben, der
dessen Tochter heurathete. Er aber zog am Ende nach Degerfelden, wo er auch gestorben ist.
Der Fridlin Mayer hatte seinen Theil seinem Sohn Xaveri Mayer übergeben. Diser hatte den
Hof zur Helfte einem Mann. Franz Joseph Fritz von Pfaffenberg. Pfarrey Zell, käuflings
zukommen lassen.
Der erste Besitzer war demnach der Renn von Niedereichsel. Der 2. war dessen Sohn, der
den Hof verkaufte. Der 3. Besitzer war Fridlin Mayer von Zell, der den Hof zur Helfte einem
Mann dem Fr. Jos. Fritz verkaufte. Der 4. Besitzer war Xaver Mayer. Sohn des Fridli Mayers
des 3. Besitzers - und der Fr. Jos. Fritz.
Der Hof ligt im Degerfelder Bahn, und die um den Hof ligenden Güter waren lauter
Waldungen, welcher der Fridli Mayer mit seinen vier Söhnen hat ausreuten lassen. Die alte
Sage ist. daß in der Tiefe des Hofes ein Dörflein mit einer Kirche ehemals gestanden, welches
in die Erde solle versunken sein."
Heute noch erkennt man weit um den Hof scharfe Waldgrenzen, welche durch das
Ausreuten ihre Konturen erhalten haben.
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