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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
53.1991, Heft 2.1991
Seite: 170
(PDF, 32 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1991-02/0172
Text die zahlreichen Holzstiche, nicht nur von Ortschaften und Landschaften, sondern auch
von Gewerben. Sitten und Gebräuchen und was mehr. Eben diese in ihrer Art gut gelungenen
Holzstiche haben dieses Werk im heutigen Antiquariatshandel erstaunlich hochgetrieben, so
daß man für einen kompletten Band etliche tausend Mark bezahlen muß (mitunter finden sich
in Antiquariaten auch einzelne, 'ausgeschlachtete' Stiche.ja, die Nachfrage nach solchen
'Miniaturen' sorgte sogar dafür, daß man es mit Erfolg versuchte, das Papier von Fall zu Fall
zu spalten, um über beide Stiche verfügen zu können, wenn Schön- und Widerdruck sich
deckten!

Dennoch betont Heunisch im Vorwort, wie 'prunklos und bescheiden hier die Beschreibung
eines Landes einhertritt'. ferner hebt er hervor, daß 'diese Bearbeitung mit der 1833 zu
Heidelberg ... erschienenen in keiner Verbindung' stünde: das läßt sich nicht behaupten und
scheint mehr oder weniger vom neuen Verleger diktiert worden zu sein: einmal, um die
Neuartigkeit des Vorgelegten zu betonen, und zum andern, für die Besitzer des alten
Heunisch auch attraktiv zu werden.

Es sind freilich weniger die neuen Daten und statistischen Angaben (drei Jahre ist ja hier
auch keine große Zeitdifferenz) als vielmehr das neue Gewand und manche Zusammenziehungen
und übersichtlichere Aufbereitungen des bereits gehabten Materials. Wir bemühen
uns in unsem Zitaten und Auswertungen um Differenzen bzw. Ergänzungen zur Ersterscheinung
und gehen auf allgemein badische Aussagen nur dann ein. wenn sie auch für unsere
Subregion von Belang sind. - Es beginnt mit der Allgemeinen Uebersicht. Das Land' mit
vorwiegend Geographischem und Deskriptivem; wir rücken vergleichsweise einige Passagen
aus dem Absatz Die Wiese' ein:'... nach Hebels trefflichen alemannischen Gedichten,
das Chindli des Feldbergs, entspringt am Fuße dieses 4 650' hohen Berges, eine zweite Quelle
entrinnt der sogenannten Schneckenwiede und eine dritte als Prägbach am Schliekle-Kopf.
Die beiden ersten Bäche vereinigen sich zu Todtnau und bei Gschwend bilden alle drei
vereinigt, die Wiese... Sie vollendet ihren Lauf in etwa 18 Stunden...'. Auch etwas
ausführlicher als in der Erstfassung wurden von Heunisch die Seen behandelt: Beispiel
'Nonnenmattweier (47° 48' N.B. 25° 28' O.L.) liegt in einer Höhe nach Wild (sein Gewährsmann
) von 2845'. nach Michaelis (ein anderer Gewährsmann) von 2767' über dem Meere,
in einer kraterähnlichen Vertiefung am Kohlgarten ... Als Seltenheit ist hier der schwimmenden
Insel zu gedenken ... Sie besteht aus einer Art Torf, aus einem Gemische von Erde. Moos.
Laub. Gras, Wurzeln und Tannennadeln. Man glaubt, daß sie eine Dicke vom 30' hat. Der See
ist sehr fischreich und führt Forellen. Karpfen und Lachsforellen. Das Wasser dieses Weihers
fließt in die Wiese ab'. Vergleiche ergeben außer mehr Details einen weniger lexikographisch
abrupten Stil, auch werden zu den Fakten dann und wann Vermutungen mit hereingenommen
.

Geradezu enorm gibt sich die 'Höhentafel der wichtigem Punkte des Großherzogthums'
(Art geometrischer Punkte), über 16 Druckseiten werden davon in Anspruch genommen!
Wählen wir ein Beispiel aus unserer Gegend: Bürglen vor der ehemaligen Propstei - 47° 45'
nördl. Breite und 25° 29' östl. Länge, alsdann die Höhenangaben lt. zwei Gewährsleuten:
Stange mit 2022', und Wild 2086', der Autor selbst wählt in der letzten Spalte den Mittelwert
mit 2054'! - Im Kapitel 'Klimatische Verhältnisse' rangieren noch immer Reaumur, im
übrigen unterscheidet Heunisch vier Regionen: 'Die Subalpine Region (den niedrigem
Gegenden der schweizer Alpen ähnlich) / Die obere Bergregion. Region der Rothtannen / Die
untere Bergregion (Region der Buchen und Weißtannen) / Region des Nußbaums und des
Weinstocks'). Imposant geben sich in diesem Zusammenhang die Vegetationstabellen, die
Jahr für Jahr die Sommer- und Winterdurchschnittstemperaturen aufführen, sodann die
jeweilige Zahl der heißen, warmen, gemäßigten, kühlen, kalten, sehr kalten und strengen
Tage angeben: am Beispiel einiger Pflanzen bzw. deren Blühen und Früchtetragen (etwa

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