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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 32
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Einige Tage später erscheint Stadtbote Böhler und überbringt Koechlin eine wichtige
Mitteilung: Die Große Kreis-Regierung (in Freiburg) wolle von der Erteilung einer nachträglichen
Konzession Abstand nehmen, weil... „überdies das Köchlin'sche Haus schon früher zum
Fabrikbetrieb in Lörrach ermächtigt war. und daß dadurch nicht nur der Gegend ein ansehnlicher
Nutzen zuging, sondern auch die ganze vaterländische Industrie im In- und Ausland an
Ansehen gewonnen hat". Das war eine große Überraschung nach all den Widerwärtigkeiten,
welche Koechlin in den letzten Jahren zuteil wurden! War es Zufall oder Absicht, daß die
sensationell wirkende Nachricht auf den Tag pünktlich eintraf, da man das Richtfest der neuen
Weberei feiern konnte?

Albert Koechlin baut nicht nur und erweitert seine Produktion. Der Umgang mit Stoffen seit
frühesten Jugendjahren prägt in ihm einen Fachmann, dem es keine Ruhe läßt, den Qualitätsstandard
der in seinen Fabriken hergestellten Gewebe laufend zu verfeinern. Im Jahre 1854
offeriert er auf der allgemeinen deutschen Industrie-Ausstellung in München folgenden Artikel
unter dem Namen „A. Koechlin in Zell (Baden): Rohe Halbwollwaaren, Jaconnet, gestreifter
Musselin oder Organdin, rohe Calicos. auch zu Schirmüberzügen verschiedener Breite, feiner
Baumwollstoff zum Drucken desgleichen zu Bett-Tüchem ohne Naht, Gaze verschiedener
Breiten". Albert Koechlin genießt bereits einen solchen Namen, daß er zum Mitglied der
Beunheilungs-Commission ernannt wird. Er selbst würde auf der Ausstellung, wie es in einem
Bericht heißt, wegen „seiner Gewebe die große Denkmünze erhalten haben, wenn er nicht als
Commissionsmitglied auf Preisbewerbung verzichtet hätte".

Die Waren von Albert Koechlin werden mit Vorzug gekauft. Er plant deshalb, seine
Fabrikationsstätten zu erweitem. Im Jahre 1856 fügt er seiner vor zwei Jahren erstellten
Weberei einen Anbau an, und zwar so, daß er seitlich an den Ausmündungskanal und die
Wasserwerke grenzte; hier fand wahrscheinlich die Reparaturwerkstätte ihren Platz. Der
nächste Schritt folgt wenige Monate später: die Weberei wird - in zwei Bauetappen - durch ein
18 m langes und 12 m breites Gebäude in östlicher Richtung vergrößert. Zur selben Zeit wird
südlich an die Reparaturwerkstätte ein Syginghaus (10 m auf 8 m) angefügt. (Syginghaus -
Gebäude zur Unterbringung der Schlichtmaschinen. Schlichtmaschine in englisch = sizing
machine; dieses Wort hatte sich - allerdings unter falscher Schreibweise - eingebürgert).

Abb. 5: Fabrikmarke der Firma
Albert Koechlin in Zell i.W.

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