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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 39
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0041
An Immobilien bestanden lt. einer Police im Jahre 1852:

1 Fabrikgebäude, in der
ein Comptoir mit 2 Nebenzimmern
angebracht ist. und hat zwei Stockwerke
. 1 Absiedhaus
und Holzschopf, erstere 1 Stock
von Stein, letztere 1 Stock von
Holz erbaut und mit Ziegel
gedeckt

9550 Gulden

1100 Gulden

zusammen:

10 650 Gulden

Nach dem Tode Peter Koechlins. des Gründers der Wiesentäler Textilindustrie, ging auch
die Handweberei auf dem Aiele zusammen mit den anderen Betriebsteilen in den Besitz von
dessen Witwe. Rosine Koechlin in Lörrach, als Alleinerbin über. Albert Koechlin lag nun viel
daran. Eigentümer der „Weby" auf dem Aiele zu werden. Das Mühlengebäude mit der
eingerichteten Schlichterei und den dazu gehörenden Matten am Mühlteich „in der Au" waren
bereits 1856 in seinen Besitz gekommen. Die Webereibauten, die Albert Koechlin 1851-57 in
eigener Regie am Mühlteich erstellen ließ, betrachtete er von Anfang an als persönliches
Eigentum.

Endlich, zwei Jahre später, glückte es Koechlin. auch die Handweberei auf dem Aiele in
seinen Besitz zu bekommen. Im Grundbuch lesen wir u.a.. daß Albert Koechlin am 5.
Dezember 1859 auf dem Gewann .Aiele ca. 400 Ruthen Hofraite. worauf ein einstöckiges
Fabrikgebäude und ein Holzschopf mit Waschhaus erbaut ist, ferner ca. 100 Handwebstühle
von Holz samt Zubehör, neben sich und prakt. Arzt Hermann, Alois Thoma und Josef Wuchner
(Kaufmann), alles für die Kaufsumme von 5000 Gulden" erworben hat. Damit war Albert
Koechlin alleiniger Besitzer des Koechlin'sehen Fabrikanwesens in Zell geworden.

Überblickt man die zurückliegenden Jahre, so fällt auf. daß seit Erstellung der Handweberei
an dieser keine grundlegenden Veränderungen vorgenommen wurden. Im Gegenteil, die
Einrichtung war veraltet, investitionsbedürftig. Als Albert Koechlin dann gegen 1850 nach Zell
kam, hegte er bereits die Absicht, eines Tages das Gebäude wieder abzureißen. Das war allein
schon aus dem einen Grunde notwendig, weil inzwischen die Mechanisierung der Fabrikanlage
akut wurde. Und für einen Austausch der Handwebstühle gegen mechanische Webstühle
schien der Bau nicht geeignet.

Daß Albert Koechlin dann zuerst auf dem Gewann „in der Au" am Mühlteich mit dem Bau
einer neuen mechanischen Weberei begonnen hatte und somit die Produktion keine Unterbrechung
erfuhr, und daß er erst anschließend den Abbruch seiner Handweberei einleitete -
darin zeigt sich sein außergewöhnliches, in langen Fristen planendes Talent als Unternehmer.

Vorbereitungen für die später beabsichtigten Veränderungen reichen bereits in das Jahr
1857. Koechlin möchte bei seiner Handweberei auf dem Aiele über den Wiese-Fluß ein Wehr
anlegen. Er bittet 1857 um Genehmigung. Der Behördenapparat ist langwierig, so daß erst
1861/62 die Wehre. Lege genannt, fertiggestellt werden konnte. Aber auch dann gibt es noch
Schwierigkeiten von Seiten der Matten- und Häuserbesitzer. So beschwert sich u.a. der Gerber
Alois Thoma (der gleiche, der am Gewerbekanal am Mühlteich eine Lohstampfe besaß), daß
er bereits nach einem Bretteraufsatz bei den unterhalb der Wiesenbrücke sich befindlichen und
ihm gehörenden zwei Werken - einer Lohmühle und einer mechanischen Werkstätte -
Hinterwasser erhält.

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0041