http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0043
Damit war es Koechlin möglich, den im seinerzeitigen Vertrag mit der Stadt vereinbarten
Termin einigermaßen einzuhalten.
Wie erwähnt, beabsichtigte Fabrikant Albert Koechlin Anfang des Jahres 1863. auf dem von
ihm käuflich erworbenen Gelände des ärarischen (d.h. dem Staate zugeordnetes Vermögen)
Hammerwerks am Ortsausgang von Zell in Richtung Lörrach ein neues Wasserwerk zu
erstellen. Die auf diese Weise gewonnene Wasserkraft wollte er dann mittels eines Drahtseiles
auf seine neuerrichtete Fabrik auf dem Aiele übertragen.
In einem Schreiben vermerkte Koechlin. daß er den Kanal bislang nur zur Bewässerung der
eigenen und nicht fremder Matten benützt habe. Auf dem linken Ufer des Wiese-Flusses wollte
er dann die Turbine erbauen sowie dem bisherigen Ablaufkanal am rechten Ufer eine andere
Richtung geben. Gleichzeitig bat Koechlin um Genehmigung zur Errichtung eines Drahtseiles
vom Wasserkraftwerk zur neuen Spinnerei. (Auf älteren Fotos ist dann auch der zu diesem
Zweck errichtete Drahtseilturm auf dem Fabrikgelände zu sehen).
Der Plan wurde nicht so ohne weiteres genehmigt. Koechlin muß sich wehren. Er schreibt,
daß im ganzen Großherzogtum Baden noch keine Fabrikanlagen vorhanden seien, die mit einer
so ausgedehnten Drahtseilkonstruktion, wie er vorgeschlagen habe, ausgerüstet sind. Die
Abb. 9: Peter Koechlin kaufte 1866 von seinem Vater Albert Koechlin
die mechanische Spinnerei auf dem "Aiele".
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