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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 88
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ter Geschäftstätigkeit benutzte er nicht selten die ihm beschiedenen Mußestunden, um seine
Liebe zur Jagd in den wildreichen Waldungen des Markgräflerlandes zu pflegen.

Kaum war der Frühling ins Land gezogen, so schlug Johann Jacob alljährlich in dem ihm
und seiner Familie mit der Zeit so traut gewordenen Dorfe Weil seinen Wohnsitz auf, so daß
er dort in seinem Landgut einen großen Teil seines Lebens verbrachte.

Finanzielle Krisen, von welchen während der Zeit der Revolution und des Napoleonischen
Regimes so viele vorher blühende Basler Häuser heimgesucht wurden, haben die Firma
Bachofen stets verschont.

Eine Hauptursache des immer mehr wachsenden Wohlstandes der Familie mag neben
ihrer Arbeitsfreude wohl auch darin zu suchen sein, daß sie sich von Politik stets fernhielten.

Der männliche Nachwuchs der Familie, der sich seit Generationen nur in einem einzigen
Sproß fortpflanzte, war also im Jahr 1788 durch die Geburt eines Sohnes wiederum gesichert.

Johann Jacob (III) (1788-1876) verbrachte eine äußerst fröhliche Jugendzeit. Doch lernte
er schon im frühen Kindesalter die Gefahren des Krieges kennen, da bei der Belagerung von
Hüningen im Sommer 1796 das väterliche Gut in Weil zum Spital für die verwundeten
Österreicher hergerichtet werden mußte.

Es ereignete sich dabei, daß eine aus der gegenüberliegenden Festung Hüningen abgefeuerte
Kanonenkugel im Garten hart am Haus einschlug. J.J. Bachofen (HI) kehrte nach
mehrmaligen Auslandsaufenthalten, die seiner Ausbildung dienten, 1810 nach Basel zurück
und trat in den väterlichen Betrieb ein.

Im April 1815 verheiratete er sich mit Valeria Merian (1796 - 1856), Tochter von Samuel
Merian und Catharina. geborene Hoffmann. Die vier, die Eltern überlebenden Kinder waren:
Johann Jacob (IV) (1815 - 1887), der später sehr bedeutende Rechts- und

Kulturhistoriker, Erforscher des Mutterrechts

Carl (1817 - 1909)

Adelheid (1823 - 1883)

Wilhelm (1825 - 1885)

Nachdem sein Vater im Jahre 1828 gestorben war, wurden dessen verschiedene Besitzungen
teils durch Erbschaft, teils durch Verkauf zersplittert. Das Weiler Landgut erhielt J.J.
Bachofens Großsohn, Johann Rudolf Forcart.

Die Familie Forcart

Die Basler Familie "Forcart" stammt aus dem Rheinland. Das Stammgut "Fudicar" liegt
im ehemaligen Fürstentum Berg, jetzt Regierungsbezirk Düsseldorf, im Dorf Wülfrath, in
der Nähe der Stadt Velbert. Das Gut war etwa 322 Morgen (ca. 80 ha ) groß.

Die in und um Wülfrath, in Wuppertal-Elberfeld und im bergischen Land heute noch
ansässigen Familien Fudickar stammen ebenfalls vom gleichen Gute, welches früher in der
Volkssprache "Furicart" genannt wurde. Daraus ist der Name "Forcart", welchen man in Basel
noch heute "Furket" ausspricht", entstanden.

Der Vater des ersten Basler Forcart wohnte auf dem Stammgut Fudicar. Er hieß Jacob und
war Schöffe des Landgerichts zu Homberg bei Ratingen. Der Zweitälteste Sohn Jacobs,
namens Dietrich, der Stammvater der Basler Linie, begab sich im Jahr 1607 nach seiner
Verheiratung mit Katharina von Stiel nach Köln, wo er sich ebenfalls Handelsgeschäften
widmete.

Im Jahr 1616 zog das Ehepaar mit dem inzwischen in Mülheim/Ruhr zur Welt gekommenen
Söhnchen Jacob in die Kurfürstliche Pfalz nach Frankenthal. Wegen der Kriegswirren im

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