Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 101
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0103
Abb. 21:
Karl Müller
(1882 -1925)

Karl ergriff den Malerberuf, den er in Basel erlernte. Nach Abschluß seiner Ausbildung
ging der junge Malergeselle für mehrere Jahre auf Wanderschaft, um sich in seinem Beruf
weiterzubilden. So führte ihn sein Weg nach Nürnberg, Hamburg und ins Rheinland.

In seine Heimat zurückgekehrt, gründete er kurz nach der Jahrhundertwende in Weil ein
eigenes Malergeschäft. Seine Werkstatt richtete er in der Scheune des alten Bauernhofes,
Hauptstraße 86, ein. In den 20-er Jahren baute Karl Müller diesen Bauernhof zu einem
stattlichen Wohnhaus um. Leider wurde das schöne Gebäude im Jahr 1960 Opfer eines
Brandes und konnte (schon) aus Kostengründen nicht mehr im alten Zustand errrichtet
werden. Ein herber Verlust, auch für das Dorfbild.

In der Fremde hat Karl Müller sehr viel dazugelemt. Er führte außer den üblichen
Malerarbeiten auch bald sogenannte Eisenschutzanstriche aus. Die damals neue Technologie
der Sandstrahlentrostung, eine wichtige Voraussetzung für Korrosionsschutz, führte er in
unserer Region ein. Der junge Betrieb florierte, und es gelang Karl Müller, manchen Auftrag
von der Reichsbahn, den Kraftwerken und der aufstrebenden chemischen Industrie am
Oberrhein zu bekommen.

Im Jahre 1913 erhielt er den Großauftrag, die Stahlkonstruktion der Zeppelinhalle in
Manzell/Bodensee mit einem Schutzanstrich zu versehen. Aber der 1. Weltkrieg unterbrach
jäh diese gute Geschäftsentwicklung. Nach seiner Rückkehr aus dem Kriege mußte auch Karl
Müller wieder neu beginnen, denn die Wirren nach dem Kriege waren auch an seinem Betrieb
nicht spurlos vorübergegangen. Durch Tüchtigkeit, Fleiß und Ausdauer gelang es ihm
jedoch, sein Werk fortzusetzen. Um die Mobilität seines Betriebes zu erhöhen, schaffte er
sich als einer der ersten Weiler ein Automobil an. Wenn er mit seinem Wagen knatternd
durch die Dorfstraße fuhr, kam - hatten sie sich nicht rechtzeitig in Sicherheit gebracht -
manches Huhn und manche Gans unter die Räder.

101


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-01/0103