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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 1.1992
Seite: 193
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Geschwister." Die Familie der Dietschys verkaufte das Gut im Jahre 1907 an das St. Josefshaus, das es vor
zwölf Jahren an den Landwirt Franz Meier weiterverpachtete.

"Schlimmes geschieht derzeit in Deutschland: Asylantenheime werden angegriffen, ausländerfeindliche
Schmierereien nehmen in erschreckendem Maße zu. es wird Stimmung gemacht gegen Ausländer, aber
auch gegen deutsche Aussiedler aus dem Osten, die nach leidvoller Vergangenheit bei uns eine neue
Heimat suchen". Diese beherzte Stellungnahme stellt Helmut Bauckner seinem "Blick in die Geschichte
der Rußlanddeutschen" voran. Vielen Bürgern fehle es an objektiver Information zu dem Problemkreis, die
sich deshalb leichtfertig von dieser Welle mitreißen lassen, meint der Autor und will deshalb mit seinem
Beitrag im Jahresheft der Entwicklung entgegenwirken. Ausführlich schildert er die Geschichte der
Rußlanddeutschen von den Anfängen im 13. Jahrhundert bis in die 50er Jahre dieses Jahrhunderts.

An die ehemalige Eisenhütte in Grenzach erinnert Kurt Braun. Sie wurde im Jahre 1906 von dem aus
Wieda im Harz stammenden Wilhelm Christian Schafft (1865-1940) gegründet. Hergestellt wurden dort
vor allem kleinere Gußteile, wie Gußräder. Maschinenteile. Lager- und Ventilkörper. Geländeteile,
Dolendeckel und vieles mehr. In den 30er Jahren nahm der Sohn des Gründers. Wilhelm Schafft jun., die
Geschäfte in die Hand. Als er jedoch am Ende des Zweiten Weltkrieges nicht mehr von der Front
zurückkehrte, war damit auch das Ende der Eisenhütte beschlossen. Auf dem damaligen Gelände steht
heute das Gebäude der Ciba-Geigy in der Güterstraße 5.

Bis ins Jahr 1741 war die Gemarkung Grenzach zweigeteilt. Der obere Teil mit der eigentlichen
Wohnsiedlung gehörte zu Baden-Durlach und der südlich der Landstraße gelegene zu Vorderösterreich.
Von einem "seltsamen und widernatürlichen Zustand" spricht Dr. Erhard Richter in seinem Bericht und
versucht die Ursachen aufzudecken. Daß beide Teile wieder zueinanderfanden. war das "Verdienst" von
Markgraf Karl August. Nach einigen Streitigkeiten kaufte er im Jahre 1735 von Friedrich von Bärenfels
und seiner Familie den markgräflichen Dorfteil. Sechs Jahre später konnte er den anderen Teil der
österreichischen Regierung abhandeln.

Hermann Wider stellt "Geographische Anmerkungen zu zwei Luftbildern" von Grenzach und Wyhlen
an und untergliedert dabei seinen Beitrag unter drei Themengebiete: "Der Strom und die Talebene". "Der
Dinkelbergsüdhang" und "Die Hochfläche des Dinkelbergs". Vervollständigt wird das Jahresheft durch
einen zeitgenössischen Bericht über das große Erdbeben in Basel im Jahre 1356, zwei Berichte der
Arbeitsgruppe "Archäologie" und einen Rückblick auf die Vereinsveranstaltungen.

Badische Zeitung v. 21.12.1991

Albert Spycher: Leckerli aus Basel; ein oberrheinisches Lebkuchenbuch. 155 S.
Buchverlag Basler Zeitung ISBN 3-85815-212-9

"Das Basler Leckerli ist mehr als ein besseres Honigküchlein. Es ist ein Stückchen dieser Stadt und wird
es wohl auch bleiben", so lesen wir in dem von Albert Spycher verfaßten Buch "Leckerli aus Basel".
Vergleichbares kann man auch über dieses hochinteressante und hervorragend illustrierte Buch sagen: es
ist mehr als nur ein Werk über dieses weltweit bekannte Gebäck, es rückt ein Stück Kultur- und
Bevölkerungsgeschichte der Regio in den Blick.

Streng unterscheidet der Autor zwischen Leckerli und Lebkuchen, denen der erste Teil gewidmet ist.
Wir erfahren viel Interessantes über die Geschichte des Lebkuchens, die bis in die Antike zurückreicht.
Ausführlich hat Spycher die Entstehung der Lebküchnerei in den mittelalterlichen Klöstern recherchiert.
Auch aus den anderen Hochburgen der Lebkuchenherstellung, aus Nürnberg. Siena. Walldürn und dem
Elsaß wird dem Leser Aufschlußreiches berichtet. Ein Kapitel Ernährungsgeschichte wird aufgeschlagen,
wenn es um die notwendigen Zutaten geht und um die Märkte, auf denen diese beschafft werden mußten.
Sehr deutlich wird immer wieder auf die Rolle der Zünfte verwiesen, die bis in die Neuzeit hinein das Basler
Geschäfts leben nachhaltig beeinflußten: die Lebküchnerei war oft ein Politikum. heftige Auseinandersetzungen
entstanden zwischen den Zünften, den zunftfreien Anbietern und dem Rat der Stadt.

Die zweite Hälfte des Buches widmet sich eingehend dem Basler Leckerli. Daß das älteste noch
erhaltene Leckerlirezept (1621) aus Bern stammt, mag manchen Basler verwundern. Neben ausführlichen
Rezepten aus Basler Familienkochbüchern- sie laden natürlich zum Nachmachen ein- wird uns auch in
Wort und Bild ein Blick in die Familiengeschichte der bekannten Basler Leckerlibäcker gewährt. Ein
wahrhaft vielseitiges Buch, das durch ein ausführliches Quellen- und Literaturverzeichnis zum weiteren
Studium einlädt. Helmut Bauckner

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