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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 10
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-02/0012
Schutze des Konstanzer Bischofs unterstellt. Was in Wehr zu dieser Zeit geschieht, ist leider
nicht überliefert.

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AW?. 6: Auszug öms Urkunde von 1092 (StA.Schaffhausen Nr.49)

In der obenerwähnten Urkunde wird auch Wehr bzw. die Burg Werrach erstmals
schriftlich genannt 5'. Damit wird es Zeit, sich mit diesem Namen zu befassen. Das Wort
"Weira" (Flußname: 1256aquequediciturWerra, 1257 sicut Werradefluit, 1267 aqua Werra
und Ortsname: 1092, 1112 Werra, 1114 de Werra, 1257 castri Werra, 1262 Werrach. 1319
Wer, 1405 Werrah, 1535 Wehrr) verlangt eine voralthochdeutsche Form "Warja". Warja ist
identisch mit der Grundform (Varia) für zwei Flüsse (Vaire in Frankreich und Vare in
Litauen) und ist damit ein alteuropäischer Flußname6'.

Um 1250 kommen die Burg und die Herrschaft Wehr an die Herren von Klingen. Die
Stammburg derer von Klingen, die zu den mächtigsten Adelsfamilien der Nordschweiz
gehören, ist die Feste Altenklingen. Walther von Klingen erhält nach dem Tode seines Vaters
Ulrich (1250 oder 1251) die Besitzungen im Aargau und die Herrschaft Wehr7'. Beim
südwestdeutschen Adel hoch angesehen, verbindet ihn zudem eine enge Freundschaft zu
Rudolf von Habsburg. Trotz rastlosem politischem Wirken nimmt er sich Zeit für die Poesie
und für "lebensfrohe Geselligkeit". Im Verlaufe seines Wirkens verschenkt der tiefreligiöse
Mann fast alle seine Besitzungen. Seine bedeutendsten Stiftungen erfolgen im Wehratal:
zum einen ist es die Gründung des Klosters Klingental (1256) und zum anderen die
Schenkung an das Deutschordenshaus Beuggen, die eng mit der Entstehung von Todtmoos
zusammenhängt.

In diese Zeit fällt die erst 1256 urkundlich erwähnte Pfarrkirche. Den Herren von Klingen
als Inhabern der Herrschaft steht im 13. Jahrhundert der Kirchensatz zu. Das Gotteshaus
gehört damit zur Burg und Herrschaft. Es liegt somit nahe, daß sie einst eine Eigenkirche der
Herren von Werrach war8). Walther von Klingen schenkt 1265 dem Kloster Klingental u.a.
den Kirchensatz (= Patronatsrecht). d.h. alle Pfarrechte und Pflichten der Pfarrei. Aber
bereits 1273 verlegt das Kloster Klingental seinen Sitz mit allen Pflichten und Rechten nach
Basel, um zwischen 1378 und 1379 seine früheren Besitzungen wieder zurückzukaufen. Im
Jahre 1818 geht das Kirchenpatronat und der Zehnte sowie das Basler Eigentum an die Herren
von Schönau über, die 1848 nach dem Ablösungsvertrag die Baupflicht am Gottes- und
Pfarrhaus sowie die Pfarrkompetenz der Gemeinde Wehr übergaben. Die erste evangelische
Kirche wird erst im Jahre 1891 erbaut.

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