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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 17
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-02/0019
Handwerksbetriebe (1808/1865/1991)

Name

1 ono

löOD

1 OO 1

iyy i

Schlosser



4

3

Schmied

6

5

3

Schneider

5

8

-

Schornsteinfeger





1

Schreiner

2

11

11

Schuhmacher

6

18

2

Seifensieder







Speiseeishersteller





1

Stricker

i





Textilreiniger





1

Uhrmacher







Wagner

4

4



Wannenmacher

:





Weber

8

4



Zahntechniker





1

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gewinnt überdies die Textilindustrie im Raum an Boden.
Im Jahre 1766 wird eine Baumwollfabrik eingerichtet, die leider wegen der napoleonischen
Kriege und seiner Folgen aus finanziellen Gründen aufgegeben wird. In der Mitte des 19.
Jahrhunderts siedeln sich weitere neue Industrieunternehmen an, so die Firma Herose (1837)
in Wehr und die Webereien Baumgartner-Schaub (1863) und Leupold (1856) in Öflingen.
Beide Webereien gingen in den 80er Jahren an die Mechanische Buntweberei Brennet über.
Eine weitere Textilfabrik entstand 1871 als Plüschfabrik und führt heute den Namen Wehra
AG. Johann Lenz gelingt es, eine Papierfabrik im Jahre 1864 aufzubauen. In Öflingen gründet
Johann Weck sein Werk zur Haltbarmachung von Obst und Gemüse. Nach dem zweiten
Weltkrieg verlegt die CIBA AG von Berlin ihren Sitz nach Wehr. Heute sind in der Industrie
und im Gewerbe etwa 86 Prozent der Arbeitnehmer dort beschäftigt. Annähernd 55 % der
Arbeitsplätze trägt die Textilindustrie, etwa 30 % die Chemiebranche und unter sieben Prozent
die Metallverarbeitung. Der letzte größere Industriekomplex, das Kavernenkraftwerk, geht
1976 in Betrieb.

Seiner Sonderstellung im weiteren Umkreis bewußt, sei es durch das frühe Marktrecht
oder Gewerbeleben, verbunden mit dem Amtssitz einer Herrschaft, bemüht sich das Dorf
Wehr um Verleihung der Stadtrechte. Das Gesuch wird am 15. Dezember 1811 dem
Direktorium des Wiesenkreises eingereicht15). Wenngleich das Dorf Zell weniger Einwohner
(1812: 1.024 E.) nachweisen kann als Wehr (1812: 1.770 E.), so wird dem Antrag mit einer
Entscheidung des Ministeriums vom 11. März 1812 nicht stangegeben. Dieser Bescheid löst
daraufhin eine Reihe von internen Auseinandersetzungen aus, die zum Versuch Enkendorfs
führen, sich von Wehr zu trennen, um eine selbständige Gemeinde zu werden. Dieses
Trennungsvorhaben wird mit einem Beschluß des Ministeriums am 9. November 1816
abgelehnt. Nach weiteren mehrmaligen Versuchen wird dem Dorf Wehr endlich mit
Wirkung vom 16. März 1950 gemäß der badischen Gemeindeordnung vom 23. September
1948 das Stadtrecht verliehen. Es ist die lang ersehnte Anerkennung der "seit Jahrhunderten
bestehenden zentralen Bedeutung eines alten Marktfleckens" für den Ort.

17


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