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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 51
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lung Oberbasel, die zu seiner Zeit nicht mehr existierte. Wurstisen spricht die Vermutung
aus. daß sie mit Niederbasel zu einer einzigen Stadt vereinigt worden sei. Für die Existenz
einer selbständigen Siedlung beruft er sich auf eine Vergabung, die Herr Walho von Waldeck
im Einverständnis mit seiner Gemahlin Mechtild und seines Sohnes Gerung 1113 dem
Kloster St. Blasien gemacht habe und die nebst andern Gütern und Höfen im Markgräflerland
die Dörfer Ober- und Niedertüllingen. Riehen, Oberbasel. Welmlingen. Fahrnau. Marnbach.
Schönau und Gresgen umfaßte.71

In einem historischen Exkurs geht Wurstisen bis auf Tacitus und Ptolemäus zurück. Bei
Tacitus werde das Land als unbebaut und von abscheulicher Gestalt beschrieben: Ptolemäus
bezeichne die Gegend jenseits des Rheins mit all ihren Tälern und Gebirgen als Eremus
Helvetiorum'. "das ist der Helvetiern Wildnusz". Wurstisen sieht die Angaben seiner
Gewährsmänner darin bestätigt, daß noch ein Jahrtausend später der Schwarzwald eine
derartige Einöde gewesen sei, daß es in der Frühzeit des Klosters St. Blasien auf zwei Meilen
im Umkreis der Abtei keine menschliche Siedlung gegeben habe. Wie sehr sich der
Charakter dieser Landschaft bis auf Wurstisens Zeit verändert hatte, geht aus seinen Worten
indirekt hervor, wenn er betont, es habe damals weder befestigte Städte noch Schlösser,
"keine Kirchen. Lustgärten und dergleichen" gegeben: auch Kaufleute hätten keinen Zugang
gehabt, "sondern das Volk nährete sich des Viehs und Getreyds. war nach Art des Lands grob
und ungeschickt, aber kühnmütig und starck". Eremi Helvetii tractus Ripensis (Uferlandschaft
des helvetischen Ödlands) nennt Wurstisen die dem Rhein zunächst gelegenen
Landstriche, wo das Bistum Basel etliche Herrschaften besaß, "vorzeiten mehr dann jetzt".

Abb. 4: Riehen um 1751; aus Daniel Bruckner: Die Merkwürdigkeiten der Stadt Basel Bd. II

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