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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 84
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-02/0086
Am 26. August 1541 starb Meyers Gattin Katharina. Ihr Vater Andreas Bischoff war Herr
zu Hiltelingen. einem verschwundenen Schlößchen südwestlich von Haltingen. Bei der
Einführung der Reformation im Jahre 1529 hatte er Basel verlassen und war nach Freiburg
übersiedelt, wo er 1558 starb.12"

Adelbergs Enkel Nikiaus Meyer (1565 - 1629) war vermählt mit Salome Eckenstein; sie
gebar ihm am 1. April 1589 sein zweites Söhnlein Hans Konrad. Pate, der dem Neugeborenen
auch den Namen lieh, war Junker Hans Konrad von Ulm. Landvogt von Rötteln.1221

Patin seines dritten Sohnes Hans Ludwig (1590 - 1634) ist Anna Polybia, Tochter des
Antistes und Theologieprofessors Johann Jakob Grynäus. Die Verbindung mit dem Mark-
gräflerland ist in diesem Fall dadurch hergestellt, daß Grynäus bis zu seinem Amtsantritt in
Basel im Jahre 1575 als Superintendent in Rötteln tätig war.123'

Hans Konrad (1589 - 1659) vermählte sich 1609 mit der 1592 geborenen Judith Schönauer.
Als dem Paar 1629 als zehntes Kind ein Töchterlein Anna Margaretha geschenkt wurde,
stellte sich Junker Hannibal von Bärenfels aus Grenzach als Pate zur Verfügung. Mit den
Eintragungen Hans Konrads, des vierten Fortsetzers, schließt die Meyersche Familienchronik
.'24'

b) Andreas Ryff

Der Basler Handelsmann und Ratsherr Andreas Ryff (1550 - 1603) ist dem Markgräfler-
land schon in früher Jugend begegnet, hat er doch, wie er in seinem Reisebüchlein erzählt,
seit seinem siebten Lebensjahr an der Seite seines Vaters, des Tuchhändlers Diepold Ryff,
alle Märkte und Messen der Region besucht.'251 Als Ryff nach abgeschlossener Lehrzeit in
Pruntrut und Straßburg seit dem Herbst 1569 wieder in seiner Vaterstadt weilt, versteht er
es. durch regelmäßigen Besuch der Jahrmärkte im Elsaß. Breisgau und auch in der
Eidgenossenschaft dem väterlichen Tuchgeschäft einen höheren Schwung zu verleihen.
Wenn er nicht durch die Frankfurter Messe, die er während seines kurzen Lebens 54 Mal
besuchte, abgehalten worden, so beteiligte er sich Jahr für Jahr an den beiden Jahrmärkten
in Schopfheim jeweils im Mai und im September, am Markt von Kandern im November, an
den beiden Märkten in Staufen im April und im November sowie von Neuenburg im Mai und
im November. "Nun sind es zwor keinne wythen reisen; aber die zeith ist mir am tag zuo kurtz
worden, von einem orth an das ander ze reisen, hab also wenig ruow gehapt, dasz mich der
sattel nit ahn das hindertheil gebrent habe" 12f". Um nach Frankfurt zu gelangen, hatte Ryff
zwischen zwei durchs Elsaß führende Routen zu wählen. Gelegentlich mag er auch der Straße
auf dem rechten Rheinufer gefolgt sein, die über das bischöfliche Istein nach der Rotbergischen
Besitzung Rheinweiler und weiter ins österreichische Neuenburg führte: wohl eher
aber schlug er den Weg von Eimeidingen über den Sausenhan nach Schliengen, Krotzingen
und Freiburg ein.127' Diesen Weg benützte er auch, als er am 19. September 1598 von Basel
aufbrach, um sich im Auftrag des Rats wegen baslerischer Schuldforderungen zu Herzog
Friedrich von Württemberg nach Stuttgart zu begeben.12Sl Daß ihm auf seinen zahlreichen
Ritten die landschaftlichen Schönheiten dieses gesegneten Landstriches irgendeinen besonderen
Eindruck gemacht hätten, ist wenig wahrscheinlich, ist doch im ganzen Reisebüchlein
nirgends etwas von dem 'modernen' Naturgefühl zu spüren, von dem der Renaissancemensch
seit Petrarca beseelt war. Für Ryff. den gewiegten Geschäftsmann und nüchternen Praktiker,
ist eine Landschaft höchstens dann schön, wenn sie vom Menschen gestaltet, also 'zivilisiert'
ist.

Am 12. März 1601 wird Ryff zusammen mit Oberstzunftmeister Melchior Homlocher zu
Markgraf Georg Friedrich nach Rötteln gesandt, um wegen eines Ankaufs von Holz "mit iren

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