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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
54.1992, Heft 2.1992
Seite: 152
(PDF, 34 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1992-02/0154
/. Manual:

1. Quinte 2 2/3'an Stelle von Gamba 8' (unter Verwendung des Materials

von Gamba 8')

2. Mixtur 4-6fach neu zusammengesetzt und im Diskant erweitert

//. Manual:

3. Prinzipal 4'

4. Quinte 1 1/3'

5. Sifflöte 1'

an Stelle von Prinzipal 8'. im Diskant ergänzt
an Stelle von Salicional 8'
an Stelle von Fugara 4'

///. Manual:

6. Terz 1 3/5'

7. Schwiegel 2

an Stelle von Violine 4'
an Stelle von Viola 8'

Die Gesamtkosten für diese Maßnahme betrugen 960.- DM. die Arbeiten wurden von der
renommierten Firma E.F.Walcker & Cie in Ludwigsburg durchgeführt. Aber auch nach
diesem Umbau schildert ein Gutachten von Wilhelm Rumpf, nunmehr Sachverständiger im
sogenannten "Orgel- und Glockenprüfungsamt" Karlsruhe, die Orgel als "erdrückend und
brutal"16'. Rumpf schreibt weiter: "Wie so oft hat Voit - dem Geschmack der damaligen Zeit
folgend - versucht, den großen Raum der Kirche durch eine Überintonation der Stimmen zu
füllen, anstatt der Orgel Glanz und Helligkeit zu geben. (...) Die pneumatische Traktur
arbeitet sehr zögernd und ist im Pedalwerk so schleppend, daß ein präzises Orgelspiel
unmöglich ist. Hier kann nur durch Elektrifizierung der Windladen eine wirksame Abhilfe
geschaffen werden. (...) Ziel des Umbaus muß sein, den Klang der Orgel aufzulockern, hell
und klar und beweglich zu gestalten und die Intonation des Werkes dem starken Nachhall der
Kirche anzupassen." Die klanglichen Ziele, die hinter diesem Gutachten stehen, tragen
eindeutig die Forderungen der Orgelbewegung nach Helligkeit und Transparenz. Sie
dokumentieren für uns Heutige, daß nunmehr eine neue Zeit des Orgelbaus und Orgelspiels
angebrochen war, die sich ihrerseits in revolutionärer Weise von einem Ideal abkehrte und
einem neuen zuwandte, wobei die vorhandenen Instrumente in oft radikaler Weise Umgestaltungen
erfuhren.

Der neue Bezirkskantor Johannes Lorenzen zog ein ähnliches Fazit wie Rumpf171: "Es gilt,
nun ein Instrument zu schaffen, das den Anforderungen für das präzise und polyphone Spiel
gerecht wird, das Klarheit. Helligkeit. Glanz des Klanges hergibt, das technisch zuverlässig
ist, in der Disposition die verschiedenen Möglichkeiten von klanglichen Kombinationen im
Auge hat. zweckentsprechend und werkmäßig aufgegliedert ist. so daß die Töne unmittelbar
ankommen. (...) - Es ist das große Verdienst Albert Schweitzers und der Orgelbewegung, der
Welt das wahre Orgelklangideal [!] nach dem Vorbild der barocken Orgel wieder zurückgewonnen
zu haben, so daß die Irrwege des 19. Jahrhunderts, unter denen auch die Schopfhei-
mer Orgel leidet, längst überwunden sind. In diesem Sinne müßte die Orgel radikal umgebaut
werden..."

Die Firma Förster & Nicolaus aus Lieh (Hessen) erhielt den Zuschlag für die neuerlichen
Umbauten. Das II. Manual wurde durch ein neues Rückpositiv ersetzt, die Register der
anderen Werke teils umgestellt, teils umintoniert und die pneumatische Traktur elektrifiziert
. Die endgültige Disposition für diese Umbaumaßnahme, die aus den Vorschlägen des
Orgel- und Glockenprüfungsamtes Karlsruhe vom 25. November 1956 sowie dem Angebot
von Förster & Nicolaus samt den zwischenzeitlich eingetretenen Änderungen resultierte,
lautet18):

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